Brsekopp m. 1. JE2-Scho. – a. dass. wie  1Brse 1a.an d Jtkanne kömmp’m Brsekopp. – b. dass. wie  1Brse 1b. – 2. dass. wie  Brsebdel 1., 4: Vk-Anhaltc 106, Wb-Be.
Lautf.: [brzkop] JE2-Scho; Brausekopp Vk-Anhaltc 106; [prauzekop] Wb-Be.
1Ber m. 1a. ‘(Groß-)Bauer, Landwirt, Besitzer eines Bauernhofes’ verbr. – Die B. hatten freie Verfügungsgewalt über ihren (Erb-)Besitz, Abgaben und Belastungen lagen allenfalls auf dem Hof, nicht auf der Person des B. Da sie die größten landwirtschaftlichen Nutzflächen (um 1900 bis zu Größen von über 70 Morgen in der Altm., über 100 Morgen im Unterharz und in der Börde, wo sich sogar Höfe bis zu einer Größe von 400 Morgen fanden) und als Einzige ein volles Pferdegespann (Vollspänner: 4 bis 6 Pferde) besaßen, bildeten sie die Oberschicht. Wohlhabende B. arbeiteten nicht mehr selbst mit, sondern leiteten den landwirtschaftlichen Betrieb von einem im Anwesen eingerichteten Kontor aus. Nur sie durften als B. bezeichnet werden, im letzten Drittel des 19. Jh. gingen sie selbst zur Bezeichnung Ökonom über. Unter ihnen standen in der sozialen Hierarchie die Dreiviertel-/Halbhüfner und Halbspänner sowie die Kossaten (vgl. ausf. Ktste(r)) und Grundsitzer, die über wenig oder nur gepachtetes Ackerland verfügen konnten. vgl. u.a. Knechte-nwAltm 5, Vk-Altm 50, Alltag-Börde 14 f., 403, Volkstum-Ma 36, Vk-Unterharza 41. – de grte Ber ‘der Besitzer eines Bauernhofes’ Wb-We 24; bie de groten Bure wärt disse Arbeit in Akkort e’makt HA-Neu; d Mut (Magd) dnt bain Ban JE2-Scho; Da is mal ... en Bure west, dei’n grotes Anwesen harre. Rauch 1929,77; en Buer mutt feste mit taufaat’n, der kann nich blot mit’n Handschtock jahn WA-We; Slimm genogt, dät de Bure nich to ville Insicht häm ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Bei den eenen (gemeint ist eine Gaststätte) waren der Farre un der Kanter un der Schulze un de Bauern ... Heese 21919,101; Zundert alleweile hat je wo jeder Bauer seine Jagd ... Wäschke 61915,24; Rda.: den Buren up’n Aeddelmann setten ‘nach Wein Bier trinken’ Id-Altm; dat willt nu mal Engels weeren, sää de Paster, dunn leigen sebben besoopene Buren undern Disch HA-No; Sprw.: Sommerroggen un Ziegenmeß freten den Bur’ as he is. ‘Beide ruinieren den B., weil der Sommerroggen den Boden auszehrt und Ziegenmist nutzlos ist’. Spr-Altm 87; Tanzlied:Alleweil sin de Bauern lustig,
Alleweil sin de Bauern froh,
Alleweil kost’ der Weizen fuffzig
Un zwee Groschen das Bund Stroh.
Vk-Anhaltc 141 (BA-Neu);
von den anderen sozialen Schichten des Dorfes streng geschieden, entwickelte sich ein eigenes Standesbewusstsein, dem bes. im Selbstbild best. Eigenschaften zugeordnet werden: Sprw.: ein Bur kann nich artreckt (erzogen) wern, dei mot geboren sien WO-Gu; de Hoff stärvt nich, blot de Buurn stärven OST-Sta; Wenn man ainen Buren opp de Töne (Zehen) tritt, denn hinkt dat ganze Dörp. Wb-Holzl 35; Wer’n Bur’n bedregen will, de mütt fröh upstaohn. Bewohner-Altm 1,325; de Buur de up sien Vee nich acht, de acht sick sälwest nich OST-Sta; Hat de Bure Geld, denn hat’t de ganze Welt. ‘Eine gut gehende Landwirtschaft, sichert auch den Wohlstand eines Landes.’ Chr-Em 428; das Bestreben, dieser Stellung auch äußerlich Ausdruck zu verleihen, regt zu Spott an: Rda.: Dät versteiht sich, sä de Bur, dao sprak’r hochdütsch. Bewohner-Altm 1,325; Een Bur woll ook väörnehm sind, häi slep bet half Naomiddag. a.a.O. 1,324; Sprw.: Bure blifft Bure un wenn hei slöpt bet Middag HA-Bee; n slächten Buan, de nich prohlen un stähn (stöhnen) kann, je nohdem wiet anbracht is STE-KlMö; In Gedanken frt de Br k in’t Kutsch. wird gesagt, wenn sich jmd. Illusionen macht, Wb-Altm 205; Bur is keen Eddelmann. Bewohner-Altm 1,324; andererseits wird den B. Eigennutz, Geiz und übermäßiges Gewinnstreben nachgesagt: Rda.: Ei is Ei, sagte de Bur, dunn bracht’r ’n Preister ’n Sperlingsei. Spr-Altm 87; Dat kost nix, sä de Bur, do prügelt he sin Jung. Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Sprw.: Wenn de Bure fon Je’m höört, dat is als wenn de Slach ön röört. Wb-Holzl 35; Wenn de Bur spar’n will, denn fängt’r bäin Köster un Prester an. Bewohner-Altm 1,324; ’ne Arme kann man ebenso argern as ’ne Rieke sagte de Bur, as he nach Geld freiete. Spr-Altm 87; Wenn de Köh’ god togaohn un de Fraun’s god afgaohn, denn kann de Bur bestaohn. ‘Wenn die Rinder gut gedeihen und die Ehefrau stirbt, kann der Bauer (durch eine erneute Heirat einer vermö- genden Frau) seinen Reichtum mehren.’ Bewohner-Altm 1,324; ebenso gilt der B. als dickköpfig und bequem: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; ehe der Bure zweemoahl jeit, schlept’te detten der Buuk weh deit JE1-Wol; sowohl abw. als auch anerkennend (mit Bezug auf die Bauernschläue): en Bur is en Bur, is en Beist (Biest) von Natur WE-Oster; Br iss ’n Br, Schelm von Natur. Wb-Altm 98; aus der Sicht der Stadtbevölkerung werden den Bauern Unkultiviertheit, Rückständigkeit, Beschränktheit, sogar Dummheit und Grobheit vorgeworfen: Rda.: de Ber stöt’n in’n Nacken ‘Derbheit und Ungebildetheit dringen immer wieder beim B. durch’ Wb-We 24; dat gaet ja as wenn dai Biua Pliu’m fritt ‘das geht sehr schnell’ SA-Dä; Alltoglik sä de Bur, dao har’r een Pärd vör’n Waw’n (Wagen). Bewohner-Altm 1,325; wat versteht de Bure von Jurkensalat? OSCH-Eils; Wat de Welt doch grod is, sä de Bur, dunn keek’r äöwer’n Kohltun. Bewohner-Altm 1,324; A’ wil (jetzt) kaom ick, sä de Bur, dao feel häi ut de Luk. Verspottung von übertriebenem Eifer, a.a.O. 1,324; Sprw.: wat de Bur nich kennt, det fritt he nich GA-Trü; wenn de Buer keine Inwenige (Wendestelle) härre, pleue hei bet na Jerusalem WE-Dee; De Bur’n lieben lange Mettwöst un korte Predigt. Spr-Altm 87; de dümmsten Burn hebbn de jrötsten Tüffeln STE-Bir. – 1b. in der Verbdg.: lüttger/kleiner Ber ‘Kleinbauer, Besitzer eines kleinen Ackerhofes’,  Ktste(r), 2: ZE-Jü, 3: vereinz. OSCH WE. – 2. ‘grober, unhöflicher Mensch’, abw., 4: Wb-Ak 33, Vk-Anhaltc 42 – Rda.: D bist an richtijer Bauer, nimmst nonichem de Mitze ab. Wb-Ak 33. – 3. ‘Unter’, Spielkarte, 2: Wb-Altm 29. – 4. ‘Weihnachtsmann’,  Wnachtsmann, vgl. Berkls, 3: Wb-Nharz 35.
Lautf., Gram.: Buer, [br, nwaltm., nbrdb.: -, -] vereinz. ö nwaltm., verstr. nbrdb., WO-Ma, verstr. mittleres/s elbostf.; per Mda-Sti 19; Buere, [br] vereinz. s JE2 n JE1, HA-Oh, vereinz. nw OSCH, WA-Un; Buur, [br] SA-HDo Ho, vereinz. w Altm., verstr. ö Altm., JE2-Gü, GA-Ge, verstr. sw elbostf., vereinz. ö elbostf.; pr Mda-Sti 19; Bure, [br] verstr. s Altm., vereinz. mittleres JE2, verstr. mbrdb., verbr. n elbostf., vereinz. n OSCH; Bu(h)rn Pl. SA-Han Rie, vereinz. ö Altm., JE1-Gü, BA-Re, Vk-Unterharza 52 (BA-Schie); [biu] verbr. nwaltm.; [biu] SA-Dä; Büer SA-Um; [büu] SA-Hi Pe; Bauer Sg., Bauern Pl. verstr. s ZE, QUE-GrSchie, Vk-Anhaltc 141 (BA-Neu), verbr. anhalt.; [paur] Wb-Be.
Ber(n)tasse f. 1. ‘randvoll gefüllte Tasse’ 4: Vk-Anhaltc 155 (BE-Neu). – 2. ‘Tasse Kaffee, wenn sowohl Ober- als auch Untertasse voll gefüllt sind’, das Trinken aus der Untertasse ist veralt., 2: Wb-Altm* 74, Wb-Altm** 47.
Lautf.: Brtass Wb-Altm* 74, Wb-Altm** 47; Bauerntasse Vk-Anhaltc 155 (BE-Neu).
Bummelsack m. ‘unzuverlässiger Mensch’, abw., 4: Vk-Anhaltc 109.
1Bund n. 1. ‘etw. (in einer best. Menge) zu einer Einheit Zusammengebundenes’, bes. von Stroh oder Reisig ( Wse(n)), verbr. – Bund Schdr DE-Ca; an Bund Mr’m Wb-Ak 42; dät Bund Busch (Kiefernzweige) wät met Drt tosam’mebun’n JE2-Scho; Rda.: Dumm wie an Bund Stroh ‘sehr dumm’ Vk-Anhaltc 85 (BA-Rie, KÖ-Cös). – 2. ‘Getreidegarbe’ 2: vereinz. Altm. (außer n WO, dort verstr.), verbr. JE2 (außer n Rand) JE1 ZE, 3: verbr. elbostf. (außer sw, dort verstr.), 4: BA-Ha, Vk-Unterharza 51 (BA-Schie), verbr. anhalt. – upp de Dähle wurn ne Mandel Bund in zwee Reihn’ ... tosam’elät JE2-Gü; Zn Man’l un an pr Bund hammor jernt. Wb-Ak 42.  1Garwe Getreidegarwe Krnbund Krngarwe Lopp 1Schf. – 3. als Menge ‘Arm voll Getreide’ 2: verbr. JE2 (außer n Rand), verstr. n JE1, JE1-Ge, vereinz. ZE, 3: vereinz. w JE1, verstr. n elbostf., OSCH-Nie, QUE-Tha, BA-Sip, verstr. n CA, 4: verstr. anhalt. – 4. Dim. ‘Haarknoten am Hinterkopf der Frau’ 3: HA-Ost.
Lautf., Gram.: Sg.: Bund, -t; außerdem: punt Mda-Sti 7, Wb-Be; Dim.: Buntchen (4.) HA-Ost; [bindn] (3.) BE-GrWi; Pl.: Bund, -t JE2-Gü, Dialekt-Ma 8 (verbr. w/mittleres/s JE1, vereinz. nö CA), vereinz. nw elbostf. anhalt.; Bunte, [bunt] verbr. w JE1, vereinz. n CA; Bunde JE1-Wö, ZE-Gri, HA-Alv, DE-Je Lau; Bunne verstr. n elbostf., Wb-Nharz 35, Vk-Unterharza 51 (BA-Schie); Bünde JE2-Red; Bünne, [bün] vereinz. mittleres/s JE2, verstr. n JE1, WO-GrAm, HA-Oh; [bin] Dialekt-Ma 8 (verbr. mittleres/s JE1); Bünder vereinz. HA, BLA-Rü; binder Wb-Nharz 35.
Butzemann m. 1a. Schreckgestalt für Kinder,  Spkeding, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 129, BE-Ge. – 1b. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 3: Vk-Anhaltb 48 (BA-Mä), 4: a.a.O. 48 (BA-Gü, BE-Scha). – 1c. ‘Hausgeist, der angeblich im Ofen wohnt und an kalten Tagen die Stube wärmt’ 3: Vk-Ask 175, Spr-Asch 39, CA-Ca. – 2. ‘Vogelscheuche’,  Schüchter, 3: BA-Ba, BE-Gü, 4: vereinz. s BA, verbr. BE, Mda-Fuhne* § 401 (KÖ-Il Wie). – 3. ‘Strohpuppe, die in der Nacht vor Pfingsten einem Mädchen, das einen jungen Mann zurückwies, auf das Dach gesetzt wird’ 3: Vk-Ask 141. – 4. ‘Strohwisch’, als Verbotszeichen,  Strwisch, 4: BA-Sil. – 5. ‘dunkle Regenwolke’ 3: Vk-Anhaltc 2 (CA-Sta), 4: a.a.O. 2 (BA-Ha, BE-Me Neu).
Lautf.: Butzemann vereinz. elbostf.; Buze- CA-Ca; Botze-, Bozze- Spr-Asch 39, vereinz. BA, Vk-Anhaltc 2 (CA-Sta, BE-Me Neu); Botzemännchen Dim. Vk-Anhaltb 48 (BE-Scha); Potzemann BE-Ge; Boze- BA-Schie, btze- Vk-Ask 175; [bdsman] verbr. BE, Mda-Fuhne* § 401 (KÖ-Il Wie); Pozemann BA-Sil; ptzemn Mda-Sti 129. – Etym.: über die Herkunft können nur Vermutungen angestellt werden, das Wort wird meist zu ahd. bzen ‘klopfen schlagen’ gestellt (mhd. butze ‘klopfender Kobold, Poltergeist’, vgl. HWb-Mhd 1,402), daneben ist eine Herleitung aus dem RN Burckhard oder ein Bezug zu frnhd. butzen ‘schmücken, verhüllen’ nicht ausgeschlossen, vgl. Kluge242002,164, Paul102002,198, DWB 2,588 ff.
Christian 1. männl. RN – Rda.: man sachte Krischan, et Himme is ja noch datwischen 3: WE-Be; Neckreim: Christioan, Stich de Lampe oan. 4: Vk-Anhaltc 118 (DE-De);Krischan, steck de Piepe ahn,
Lat den Dampe ut de Hose gahn!
3: Vk-Harz 3,67 (WE-Lan);
Krischoan leet’n Boart stoahn,
Leet’n lang wär’n,
Leet’n awscheer’n.
2: Bewohner-Altm 2,160;
Tanzlied:Krischaon hat dat Geld verspeelt
Bie de Magd in Stalle,
Etwas hatt’e wedd’rekricht,
Aober noch nich alle.
3: Lieder-Ma Nr. 977 (GA-Wef);
Bastlösereim:Klopp, klopp Krischaon
willn beid naoh Wisch gaohn
willn beid härk’n
krieg’n klein Ferk’n -
striek aff, striek aff.
2: SA-NFe.
– 2. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Schimpfwort,  Dusseldu bist villeicht ’n Jäne 2: ZE-Roß. – 3. in der Verbdg.: dei grote Krischan ‘große Zehe’,  2Tn, 3: WE-Velt. – 4. TiN ‘Pirol’,  Pingstvgel. – a. in der Verbdg.: Christian Flian 4: BE-Fr Me. – b. in der Verbdg.: Christian Kilian 3: CA-Löd.
Lautf.: Christian Vk-Anhaltc 118 (ZE-Mei, BE-GrMü); [grisdian] BE-Fr Me; Christioan Vk-Anhaltc 118 (DE-De); Christjan STE-Ei; Chrisjahn Vk-Harz 3,68; [krisjn] CA-Ak; Krischa(a)n, krischn verstr. elbostf.; Krischa(o)n, Krischoan SA-We, verstr. Altm., JE2-Gü; Kurzformen: Krist(e)l vereinz. elbostf.; Jäne, Jne ZE-Roß, Wb-Ak 75, Spr-Anhalt 170.
Christoph 1. männl. RN – Rda.: Häi vertellt ümmer van dänn groden Christoffel un hät dänn kleinen nich sehn. ‘Er ist ein prahlerischer Mensch.’ 2: Bewohner-Altm 1,325 f. – 2. ‘plumper, ungeschickter, unbeholfener Mensch’, auch ‘grober, unhöflicher Mensch’, abw., 2: ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – kannst woll de Mitze nich abnähm, wenn de in de Stuwwwe kommst, oller Toffel ZE-Roß. – 3. dass. wie  Christian 2., 1: ADVk Nr. 211 (SA-HDo), 2: Wb-Altm 224, ADVk Nr. 211 (SA-Thür), 3: vereinz. elbostf. – 4. ‘jmd., der nicht richtig isst’ 4: Vk-Anhaltc 42 (BA-Schie, BE-Il, KÖ-Gö). – 5. in der Verbdg.: Stoffel von Tangermünde ‘ Schellenober’, Spielkarte, 2: STE-Scho.
Lautf.: Dim.: Christoffel, Kristoffel Bewohner-Altm 1,326, Spr-Altm 78, vereinz. elbostf.; Kurzform: Stoff(e)l, Schtoffel, [tofl] vereinz. Altm. elbostf., Wb-Be, Vk-Anhaltc 42 (BE-Il, KÖ-Gö); Stöff’l Wb-Altm 213; Toffel, [tofl] ZE-Roß, verstr. elbostf., vereinz. omd.; [dofl] Mda-Fuhne 37 (DE-Ca); Töff(e)l ADVk Nr. 211 (SA-HDo Thür), Wb-Altm 224.
danke eigentlich verkürzt aus der 1. Sg. Präs. von  danken, den Dank ausdrückende Höflichkeitsformel, 2: ZE-Roß, 3: HA-Oh, WE-Il Oster, 4: Vk-Anhaltc 147 (BE-Ad) – danke forr de Nfr HA-Oh; Rda.: von ewigen danke seggen is saugar ’en Paster sien Hund ’estorben WE-Oster.
danzen Vb. 1. ‘tanzen’ verbr. – ... dat kann jo non nich mal danzen. Rauch 1929,68; An de Mächens odder sojar ans Tanzen hadden mir zwee beede noch jar nich jedacht ... Heese 21919,10; ... und denn junk et Danzen vorr seek met Blaseballich, Klampfe un Driangel ... Vk-Harz 8,30; Rda.: na de Piepe danzen ‘jmdm. zu Willen sein’ Sprw-Börde; Ihre (ehe er) fartich is, ward an Esel junk un larnt noch tanzen. Vk-Anhaltc 103; Sprw.: Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; wer grot Lust to danzen hätt, den is bald wat fiddelt STE-Bad; wenn oll Frauens danzen unt hell Wulken rägen, dänn hät’t Spöll ken Uphörn OST-Dü; Köppken hat drunken, Fötken will danzen. Spr-Altm 78; Pissen gait forr Danzen. Wb-Holzl 34; for Jelt kann’n Dwel danzen sein HA-Oh; fr jelt kammen br danzen sein Wb-Nharz 37; Wenn de Katt nich to Hus is, danzen Ratten un Mus’ up’n Disch. Bewohner-Altm 1,342; de Miese, de morjens danzen, kriegt’n Abend de Katze WA-West; Reim zur Verspottung der Unfähigkeit zum Tanzen:Wenn miene Ollsch nich danzen kann,
denn hett se ’n loahm’n Been;
denn treckt se lange Stäwel an,
denn is dett nich to sehn.
Matthies 1912,29 (STE-Na).
– 2. in der Verbdg.: Stne (up dat Wter) danzen lten ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 2: JE1-Gra, 3: OSCH-Weg, WA-West.
Lautf.: danzen, [dans()n] verbr. nwaltm. nbrdb., vereinz. mbrdb., verbr. elbostf.; dans(e)n verstr. SA, OST-Schr; [danzn] SA-Dä; tanzen verbr. anhalt.; [dentsn] ZE-Göd; [densn], [denzn] Mda-Ze (vereinz. ZE).