afsgen Vb. ‘absägen’ 1: SA-Zie, 2: Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – d Äikng sint all af est Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); “Nä, nich en Kopp afsa’en, ek will’t jo nich wedder dauhn, liewe Mutter, ...!” Wedde 1938,87.
Lautf., Gram.: sage aff 3. Sg. Prät. Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/ Wöhlbier (HA-Eim); afsa’en Wedde 1938,87; -sn HA-Oh; [af zt] Part. Prät. Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [afzn] SA-Zie; [fsn] QUE-Di; absn Wb-Ak 9; [zj ab] 1. Sg. Präs. DE-Ca; säjetn ab 3. Pl. Prät. Krause 1964,32; [apzjn] Wb-Be.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
Eddelfr f. ‘adlige Frau’ 2: Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), 3: HA-Bo – änns is d Wschsche (zum ON Wust) Äddlfroao r’n Ringk wächekom’m ... Teucherto.J. 83 (JE2-GrMa).
Lautf.: Eddelfrue HA-Bo; [ddlfro] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa).
Ende n. 1a. zeitlich ‘(Ab-)Schluss’ verstr. – et mutt’n Enne hebben Sprw-Börde; ... jedes Jahr von Ende April bis in’n Juni rin ... Krause 1964,23; Dunne was der Eddelmann met Le’gen ant Enne, ... Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie); Se dachte, ihr selijes Ende wär jekommn. Krause 1964,75; fr sn Änne rpe noch lthals: “ik bin unschuldich” Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); Rda.: letzten Ennes ‘schließlich’ HA-Oh; Kerel un kein Enne! Ausruf der Verwunderung, Wb-We 35; Rt’nsplt un kn Enn’! von einem Jungen gesagt, der viel Kleidung verbraucht, Wb-Altm 47; da is et Enne von weg ‘ohne Ende, dauernd’ CA-Fö; dat is nahe vor sienen Enne von einem geizigen Menschen gesagt, wenn er etw. schenkt, Sprw-Harzvorlg 263; Datt’t is’t Enn’ von Led vom enttäuschenden Ausgang einer Angelegenheit gesagt, Wb-Altm 125; Sprw.: Enne gut – alles gut, awer wie süht et in de Midde ut? scherzh., WE-Oster. – 1b. in festen präp. Redewendungen, vereinz. – Ehr awwer Peter mit seine Fra zu Enne kam, ... Wäschke 61915,115; ammenne (vielleicht) kümmt hai noch Wb-Holzl 54; bloß den Kohn nich alltuschwar beloden, dat er nich ant Enne (zu guter Letzt) versupt JE2-Zo; Rda.: mit dän’n geiht balle to Enne ‘er stirbt bald’ JE2-GrWud. – 2. räumlich ‘Ort oder Stelle, wo etw. aufhört’ verstr. – häe wohnt vät (vor’t) Enn’n ‘er wohnt am Ende des Dorfes’ STE-GrMö; An jedet Enne von disse vier Burgehöfte ... Heimatkalender-Ma 1932,45 (JE2-Vie); dor Flg schdd ns annere Enge DE-Ca; Rda.: n allen ennen ‘überall’ Wb-Nharz 51; van Enn to Wenn ‘von Anfang bis Ende’ STE-Schi; d hat hei en gd Enne ‘da hat er eine gute Stellung’ Wb-We 35. – 3. ‘(End-)Stück’ 2: vereinz. Altm., ZE-Ze, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – en enneken worscht Id-Quea 151; dat Enn is tau kort SA-Dä; ... of se nich en Enne afhemm’n wollten ... Rauch 1929,46; He grep sick ’n Enn Latt un stöwt hinn dorch. Hagen 1957,328; Rda.: an lankes Enne ‘ein großer Mensch’ Wb-Be; Sprw.: dat dicke Enne kummet n HA-Oh; ’t dick Enn’ sitt’ hinn’ Wb-Altm 47; im Wortspiel mit 1a.: Das Spöll hat een Enn’, de Wost twee. Spr-Altm 75; spez.: – a. ‘Holzklotz, der zu Brennholz zerkleinert wird’,  Klotz, 2: JE2-Schö, JE1-Zie. – b. ‘Ackerstück’ 2: JE1-Zi, 3: HA-Oh, 4: DE-Ca, auch als oder in FlN, vgl. ausf. FlN-Ma/Anhalt 53 ff., 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. brdb., 3: verstr. nw elbostf., vereinz. mittleres/ö elbostf., 4: vereinz. anhalt. – das ne Enge haww ich fardch DE-Ca. – c. in der Verbdg.: det schmale Enne ‘der Rand eines Ackerstücks, auf dem beim Pflü- gen gewendet wird und der zuletzt quer zu den übrigen Furchen gepflügt wird’,  Anwend(e), 2: JE1-Stei. – d. ‘kurzes Tau, kurze Leine’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 252 (STE-Bit Tan, WO-Ro), 4: a.a.O. 252 (CA-Ak), Wb-Ak 52. – e. ‘Geschlechtsteil des Ebers, des Hengstes, des Stiers’,  Psel, 2: JE2-Scho. – 4. ‘Strecke, Entfernung’ 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 47, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf. – ..., dat de en Enne hen toltere, ... Wedde 1938,54; hai waont an gants Enn wirra wech SA-Dä; ’t iss’n kort Enn’ bett daohenn Wb-Altm 47; unse Klaine lp all än Enne allne JE2-Scho; ick wär’n Enneken mitjehn Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: Ende JE1-Zie, Heimatkalender-Ze 1961,96 (ZE-Ze), HA-Eil, Krause 1964,23; Enden Pl. BE-Gü; End Id-Altm; Enne, [en] verstr. JE2, JE1-Stei Zi, ZE-Ze, verbr. elbostf., verstr. anhalt. (jüngere Form); En’ne, [e] Elbschifferspr. 252 (STE-Bit, WO-Ro), verstr. n anhalt. (jüngere Form); Enn, Enn’, [en], [e] SA-Dä Rist, verstr.Altm.; Enneken Dim. Wb-Altm 47, vereinz. elbostf.; Enge, [e] verstr. ö ZE, vereinz. nthür., verstr. anhalt. (in DE ältere Form); [n] Siedler-Je § 62 (mittleres/s JE2 JE1); [n] Dat./Akk. Sg. Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [] Siedler-Je § 62 (n JE2); [n] Pl. JE2-Schö; Zuss. mit der Präp. am: amende ZE-Göd, Spr-Asch 48; amenne vereinz. n elbostf., Vk-Ask 103, Wb-Ak 16; amenge Alt-Cöthen 59; [menn] DE-Ca.
Fensterbrett n. dass., 2: Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), 3: vereinz. w elbostf., 4: Krause 1964,136 – upt Fänstabrätt, dichte anne Sch (Scheibe), harre sen hennelt Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa).
Lautf.: Fensterbrett Krause 1964,136; -brt HA-Oh; -brët Wb-Nharz 208; -braed BLA-Brau; [fnstbrt] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa).
henleggen Vb. 1. ‘hinlegen, (an einem bestimmten Ort) ablegen’ 2: Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), 3: HA-Oh, Wb-Nharz 76, 4: Wäschke31909,60 – hei hat’n Löppel hennelecht HA-Oh. – 2. refl. dass. wie  henk len, 2: Bewohner-Altm 1,354, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 76, 4: Wb-Ak 113, Wb-Be – hei hat sik hennelecht HA-Oh.
Lautf., Gram.: henlejjen HA-Oh; -lein Wb-Nharz 76; leg’n henn 3. Pl. Präs. Bewohner-Altm 1,354; [hnlt] Part. Prät. Teu-chert o.J. 83 (JE2-GrMa); [hinln] Wb-Be; le hin 1. Sg. Präs. Wb-Ak 113; läte hin 3. Sg. Prät. Wäschke 31909,60.
Krl m. 1a. ‘Bursche, junger Mann’ 1: SA-Rist, 2: verstr. Altm., Siedler-Je § 136g, ZE-Kö, 3: OSCH-Di – n poer jung Kerls SA-Rist; Sprw.: Jung’ Kärdel, half Edelmann. ‘Einem jungen Menschen stehen viele Möglichkeiten offen.’ Bewohner-Altm 1,342. – Brauch: In der Altm. wurden die jungen Burschen nach ihrem 18. Geburtstag zum K., indem sie durch Einhänseln in die  1Koppel 3c. aufgenommen wurden (Brauch-wAltm 46f.). – 1b. ‘(kräftiger, stattlicher) Mann’ verstr. – dat is en grten krl Wb-Nharz 95; n’ smucken Kerl HA-Oh; Hei war eigentlich enn staatscher Keerl. Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim); Datt iss noch’n Krl. Wb-Altm 96; dr is süss immor n lun un jn (ein lieber und guter) Krl ewest Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); Rda.: dr is Karl jenuch dds ‘er ist stark genug dazu’ CA-Ak; Dat war en Keerl, de konn’ mehr wi Brot eten. Lindauc o.J. 67; Sprw.: wu kein Keerl liet, da kann ook kein Keerl oppstahn HA-No. – 1c. ‘Mann’, abw., 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 96, Matthies 1903,3, ZE-Roß, 3: WO-Dru, HA-Oh, Wedde 1938,62, Wb-Nharz 95, 4: Wäschke 41919,111 – ful is de Keerel WO-Dru; n’ slechten Kerl HA-Oh; … hei war en olen Stänker, en gnietschigen un köhlkanzigen (ein geiziger und mäkliger) Keerl … Wedde 1938,62; dat is an sdrainigng (sturer) Keal SA-Dä. – 2a. ‘Ehemann’ 3: vereinz. elbostf. – mien Kerel Wb-Holzl 118; mn krl is noch nich te hs Wb-Nharz 95. – 2b. ‘Liebster’, auch abw., 4: Wb-Be. – 3. ‘ Schellenober’, Spielkarte, 3: GA-Bös, WE-Il Ve. – 4. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen, in der Verbdg. – a. dulle Krls 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm. – b. kolle Kärls 2: JE2-Par. – c. de slimmen Krls2: CALV-Uth, 3: JE1-Ca. – d. strenge Krls 1: SA-We, 2: SA-Im. – 5. in der Verbdg. – a. der böse Kerl ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: JE2-Wo. – b. Kärls un Deerns ‘ Gesinde’ 2: GA-Sche; die Karls und die Mächens dass., 4: DE-Que.
Lautf.: Keerl, Krl vereinz. Altm., verstr. elbostf.; Kerl HA-Oh, [kerl] Id-Eilsa 71; Kearl OST-Gla Schö; [keal] JE2-Scho; Krl, Kä(ä)rl, krl SA-Pü, Wb-Altm 96, verstr. s Altm., Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), Siedler-Je § 136g, WA-We, Wb-Nharz 95, BLA-Brau; [krl] SA-Al, STE-Steg; [kl] verbr. nwaltm., SA-Sal, GA-Ku; [kl] SA-Dä Rist; [karl] ZE-Kö; [k(ä)rl] Siedler-Je § 136g; Ke(e)rel SA-Ma, WO-Dru, Wb-Holzl 118; Kärel OST-Go, Wb-Holzl 118 (WA-KlWa); Krel Wb-We* 218; Kerl, [kerl] vereinz. nwaltm., verstr. nbrdb., JE1-Ca; Kärl GA-Al, vereinz. mittleres STE, JE2-Par; Karl ZE-KlLei Roß, GA-Bös, WE-Il Ve, vereinz. anhalt.; [kárl] Wb-Be; Kerd(e)l, [kerdl] SA-Meh Pa, OST-Mech Werb, vereinz. s OST n STE; Keerdel STE-Ost; Kärdel Bewohner-Altm 1,342, GA-KloNeu, vereinz. s OST n STE; Kädl STE-GrMö; Kärtel OST-Na. Zuss.: zu 1.: Hgel-, Hden-, Hingst-, Hft-, Jung-, Kasten-, Ktel-, Kpen-, Knper-, Leddern-, Leinwands-, Lerkasten-, Ler-, Lumpen-, Lse-, Mai-, Manns-, Melk-, Molden-, Mords-, Msefallen-, Orgel-; zu 4.: skerls; zu 5.: Nickel-, Nicker-; sonstiges: Mai-.
lf Adj. 1. ‘geschätzt, verehrt, geliebt’ verbr. – mien laiwe Junge Wb-Holzl 133; sek leif hebben ‘sich lieben’ Wb-Nharz 116; dat Kind hat sn Öllan laif SA-Dä; subst.: de Lewst ‘der, die Geliebte’ Wb-Altm 125; hei hat sik ne Lpste an’e schafft HA-Oh; oft in fester Verbdg. zum Ausdruck einer bes. Wertschätzung: der lwe Jott Wb-Ak 106; liebe SonneVk-Anhalta 45; ‘t lwe Fei(Vieh) HA-Oh; dat leiwe Koren (Korn) Wb-We 80; et leiwe wder ‘Gewitter’, euphem., vgl. Lfwder, Wb-Nharz 116; dat leiwe Bret is knapp HA-Oh; dat leiwe Holt is sau der Wb-We 80. – 2. ‘liebenswert, artig’ verstr. – ain lf gt Deän (Mädchen) SA-Zie; där is süss immer n lun un jn Krl ewest Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa). – 3. ‘angenehm, willkommen’ verstr. – dat is mek like leif ‘das ist mir ebenso recht’ Wb-We 80; ‘s mich lwer, wennste mitkimmest Wb-Ak 106. – 4. ‘froh’ 3: verstr. elbostf. – ek bin sau leiwe, datte komen bist Id-Eilsa 76; ek wr leiwe, dat ek dat wf wedder ls wr Wb-Nharz 116. – 5. in Ausrufen der Bestürzung oder Verwunderung, verstr. – du leiwer Gott Klaus 1936,2; ach tu leiwe Tt! HA-Oh; du miene leiwe Güte Rauch 1925,7; ach d lwes Bißchen Wb-Ak 106. – 6. verstärkend in festen Verbdg.: de Herre spitakelt nu de heil’l liem Dach opm Howe rum 3: OSCH-Wu. – 7. Adv., Kompar. und Superl. von grn, verstr. – lw’r gaor nich Wb-Altm 125; dat dau ik lwer HA-Oh; ick was ‘n lefsten in d’ Pärbucht … Hausfr-Altm 1925,26.
Lautf., Gram.: lf, lw SA-Ku Zie, verbr. nbrdb., verstr. n mbrdb.; lwe sw. Nom. Sg. verstr. s Altm.; lun gem. Dekl. m. Akk. Sg. (im Nom. gebraucht) Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); lp Mda-Sti 37 und 48; [laif] SA-Dä; [läif] verbr. nwaltm.; leif, laif verbr. elbostf.; leiwe sw. Nom. Sg. verbr. elbostf.; leiwe präd. (4.) Id-Eilsa 76, Wb-Nharz 116; laibe präd. (4.) OSCH-Di; laaf QUE-Di; lieb, lb, lp Mda-Ze (ZE-Roß), vereinz. nw elbostf., verstr. anhalt.; liebesw. Nom. Sg. Vk-Anhalta 45 und 69; lf WO-Zie; [lw] sw. Nom. Sg. vereinz. Altm., CA-Ba; liem’ sw. m. Akk. Sg. OSCH-Wu; [lif] verstr. ZE; Kompar. und Superl. mit gleichem Stammvokal wie Positiv, in einigen Fällen tritt zu mda. Positiv hd. beeinflusster Kompar. und Superl.: leif, aber lwer, lweste (daneben auch leiwer, leiweste) HA-Oh, Wb-Nharz 116, lp, aber liwer, am liwesten Mda-Sti 37; leiwerscht Kompar. Wb-Nharz 116. Zus.: zu 1.: manns-.
Lwen n. 1. ‘Existenz, Dasein, Lebendigsein’ verbr. – de Katte hat’n tei (zähes) Lem’n HA-Oh; dät Lun süll äm enmm wärn Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); Rda.: Jrne B’n essich for mein L’m (sehr) jarne. Wb-Ak 101; kumme et lbent hebben ‘kaum den Lebensunterhalt bestreiten können’ Wb-Nharz 115. – 2. ‘Lebenszeit, Lebensdauer’ verbr. – in mnen Lem’n dau ick dat nich wer HA-Oh; sau wat hewwe ek in mnen lbente nich esein Wb-Nharz 115; hat sin Lewe nischt rechts bejunnen ‘hat sein Leben lang keinen richtigen Beruf ausgeübt’ Sprw-Börde; Mien Leew denk eck aan dit Kunzart, … Firmenich 1854,140 (BA-Ba). – 3. ‘Lebensweise, Lebensführung’ verstr. – Rda.: wat kant slechte lebn hilpen? ‘man soll sich das Leben so angenehm wie möglich machen’ Mda-Weg 105. – 4. ‘Betriebsamkeit, lebhaftes Treiben’ verstr. – op’n jrmarchte wr fl lbent Wb-Nharz 115; Rda.: nich saun lbent mken ‘nicht so viel Lärm machen’ a.a.O. 116; hei brinkt lebn rin, in de bde Mda-Weg 105. – 5. in der Verbdg.: an lankes L’m ‘langer Mensch’,  Lltsch, 4: Wb-Ak 101. – 6. ‘Schläfe am Kopf’,  Slpe, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 101, CA-Sa.
Lautf.: Lewen Pohlmann 1905,5, Spr-Altm 75, Heimatkalender-Je 1924,62 (JE2-Vie), Wb-We 76, Id-Queb 9; Le(e)b(e) n, lb(e)n Matthies 1903,15, verstr. elbostf.; lebn Mda-Weg 105; [lebmt] QUE-Di; lbent Wb-Nharz 115; [lv()n] verstr. nö Altm.; Läben CA-Sa; Lem’n HA-Oh; [ln] STE-Buch; [ln] STE-Bö Je Steg; [ln] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), Lä’un Lieder-Ma Nr. 438 (WO-Ri); Le’m Wb-Holzl 134, [l] WO-HWa; L’m, [lm] vereinz. nwaltm., verbr. mittlere/s Altm., ZE-Roß, Spr-Asch 28, verstr. anhalt.; [l] vereinz. WO, Wb-Be; [läim] verstr. nwaltm.; [li] SA-Dä; lwe Sprw-Börde, Id-Eilsa 76, Wb-Nharz 115; Leew Firmenich 1854,140 (BA-Ba); lwe Wb-Nharz 115 (BLA-Sti); liebe OSCH-Di. Zuss.: zu 3.: Herrenleben, Hunde-, Katten-, Luderleben.
mgen Vb. 1. Modalverb, 1/2/3: verstr. nd., 4: Wb-Ak 112 – a. Ausdruck der Vermutung ‘möglicherweise sein, geschehen, tun’ – wat mach’e denn woll hemm’n? HA-Oh; … wu mag unse Leire (Leiter) stahn? Gorges 1938,24. – b. ‘wollen, geneigt sein, die Neigung, die Möglichkeit haben’ – h mokt nich aten ZE-Kö; hai hat mochten nich beddeln Wb-Holzl 142; De Kättkn möän klein Deerns ok all lin. Hausfr-Altm 1924,34. – c. ‘wollen, den Wunsch haben’ (Konjunk. Prät. in der Funktion des Indik. Präs.) – ik mücht jück ha n Begimhait faten (erzählen) SA-Dä; … da härre hei mügten de Ogen von siene Agate … seihn. Rauch 1929,168. – d. ‘müssen’ – hä har immor bäi’n Ädlmann upm Wn (Wagen) sittn mücht … Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa). – 2. Vollverb ‘für jmdn., etw. eine Vorliebe haben, jmdn., etw. gern haben’ 1/2/3: verstr. nd., 4: Wb-Ak 112 – jrn mein Wb-Nharz 125; dät mj ik nich JE2-Scho; wat’e nich mach, dat itt’e ek nich HA-Oh; Rda.: he mg ‘er hat einen guten Appetit’ Wb-Altm 133.
Lautf.: möjen Wb-Holzl 142, HA-Oh, [mjn] JE2-Scho; men Id-Eilsa 79; mnn OST-Neu; mäög’n Wb-Altm 133, möäg’n Pohlmann 1905,50; [mak] ZE-Kö; [maeg] SA-Dä; müö-gen OSCH-Di; [mjn] Dialekt-Ma 4 (vereinz. nö CA); men Wb-Ak 112; me-in Wb-Nharz 125; [mjn], [majn] Dialekt-Ma 4 (verstr. mittleres/s JE1). – Gram.: 1./3. Sg. Präs.: mag SA-Die, vereinz. Altm., Gorges 1938,24; mak Wb-Ak 112; mach vereinz. elbostf.; [mok] ZE-Kö; [mj] JE2-Scho (durch Konjunk. Prät. beeinflusst); 3. Pl. Präs.: möän Hausfr-Altm 1924,34; 1./3. Sg. Indik. Prät.: mochte vereinz. elbostf.; 1./3. Sg. Konjunk. Prät.: möchte Wb-Holzl 142, HA-Oh; mechte Wb-Nharz 125; mücht Wb-Altm* 61, Kredel 1929,167, [müt] SA-Dä; Part. Prät.: emocht Wb-Holzl 142, HA-Oh, Wb-Nharz 125; mucht Wb-Altm 133; im Perfekt oder Plusquamperfekt in Verbdg. mit einem Inf.: mügten Rauch 1929,168; mücht Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa).