aftwen Vb. ‘auf etw. warten, abwarten, sich gedulden’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. HA, Wb-Nharz 8 – Na, jie weerd ett ja sein, wer Recht hat. Täuwet man de Tiet aff. Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf., Gram.: af(f)töwen, -töw’n vereinz. Altm.; täuwet aff Imp. Pl. Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); afftäumen Lindaub o.J. 36; -toi’m Wb-Holzl 53; fteuben Wb-Nharz 8.
allwedder Adv. ‘schon wieder’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 14, KÖ-GrPa – d het d olle Tsicke awärra heneköddelt JE2-Scho; nu is allwär dee Tiet ran, wur de Wind ower dee Hawersteppeln goahn dat Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf.: al(l)wedder vereinz. elbostf., Wb-Ak 14; alle- KÖ-GrPa; allwe’er Wb-Holzl 54; -wä’er a.a.O. 54; -wär Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); [awära] JE2-Scho.
1alwern Vb. 1. ‘sich  2alwern benehmen, Unsinn, Spaß treiben’ 2: Wb-Altm 4, 3: vereinz. w/sw elbostf., 4: Mda-Sti 48 und 104, Wb-Be – Underwegens war all alles wer vorrgetten, unn da worrd allwer (schon wieder) elacht unn ealbert. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim). – 2. ‘alberne Bewegungen machen und selbst darüber lachen’ 3: vereinz. w elbostf.
Lautf., Gram.: al(l)wern; außerdem: [alwrn] Wb-Be; lwern Mda-Sti 48; lewern a.a.O. 104; ealbert Part. Prät. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim).
ankmen Vb. 1. ‘ankommen, eintreffen’ 2: vereinz. Altm. JE2, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – ik kme freu an HA-Oh; August ist Dienstag annekomen ... JE2-Bö; ... de Vie’schen (Bewohner von Viesen) wiern bekannt davör, dät se beit Füer ümmer tue späede ankiemen. Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie); Rda.: is wat Kleines anekommen ‘ein Kind ist geboren’ Sprw-Börde. – 2. ‘anfangen, beginnen’ – dat Fa hat anko’m up Bannaias Hoff 1: SA-Dä. – 3a. ‘eine Anstellung finden’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 14, 4: Wb-Ak 20 f. – Kannste denn nich uf de Schiffbauereie nkom’m? a.a.O. 21. – 3b. ‘einen Mann finden, heiraten’ 3: Wb-Nharz 14. – 4. ‘erreichen, heranreichen’ 3: a.a.O. 14, 4: Wb-Ak 21 – ... d stt z ville Brack (Gerümpel) dorvr, d kannich nich nkom’m. a.a.O. 21. – 5a. in der Verbdg.: einen grof nkommen ‘jmdn. heftig anfahren, schelten’ 3: Wb-Nharz 14. – 5b. ‘jmdn. anfassen, berühren’, auch ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, 2: Hagen 1957,327, 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 14, 4: Wb-Ak 21 – Van Jungkerls woll’ he sick nich gern ankaom laten. Hagen 1957,327. – 6. ‘Anklang, Widerhall finden’, auch ‘etw. erreichen’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 20, Krause 1964,119 – Jejn de messerscharf jebiejelte Lanke kommt heite keene Knickerbocker mehr an. a.a.O. 119; schne nkommen iron. ‘irgendwo übel empfangen werden’ Wb-Nharz 14. – 7. ‘einer Sache/jmdm. beikommen, etw. ausrichten’ 3: vereinz. w elbostf. – Rda.: dene kann man nich ankomen ‘er lässt sich nicht bestechen’ Wb-We 7. – 8a. ‘befallen, ergreifen, überkommen’ 2: Matthies 1903,37, Hausfr-Altm 1928,94 (Kredel), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 21 – Wenn’t mick ok mal’n betchen släperig ankommen dehe, ... Rauch 1929,108 f.; wemman diche so quasseln heert, kann een je’t Kackern ankomm ZE-Roß; Dreesen (RN Andreas) kann ja watt annekomen (zugestoßen) sien. Hbl-Ohre 1924 Nr. 77/Wöhlbier (HA-Eim). – 8b. refl., in der Verbdg.: sik’t nich ankmen lten ‘sich etw. nicht anmerken lassen’ 3: HA-Oh. – 9. ‘von jmdm./etw. abhängen, von Bedeutung sein’ 3: vereinz. n/w elbostf., 4: Wb-Ak 21, Heese 21919,72 – Wuroppe ett freuher annkomen dei, datt werrd ja nich mehr beacht. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); Rda.: ... dat kümmt op ne Mark nich an! Rauch 1929,38; hei lett et dropp ankmen ‘er wartet ab, wie sich eine Sache entwickelt’ HA-Oh.
Lautf., Gram.: Inf.: an(n)komen, -kmen vereinz. w elbostf.; ankemen HA-Oh; -kom’, -kaom Hagen 1957,327, Hausfr-Altm 1928,94 (Kredel); [anko] SA-Dä; ankommen Rauch 1929,109, Sprw-Börde; -komm ZE-Roß; nkommen Wb-Nharz 14; nkom’m Wb-Ak 20, [nko] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: kommt an Krause 1964,119; kömmt - JE2-Sy; ankummt Lindauc o.J. 15; kummt ahn a.a.O. 9; kummet an HA-Oh, Wb-We 7; kümmt - Wb-Altm 206, Rauch 1929,38; kimmt - Sprw-Börde; kimt n Wb-Nharz 14; [gimd n] BE-Dro; kimmet an Heese 21919,72; - n Wb-Ak 20; 3. Sg. Prät.: kamm an Matthies 1903,37, Pohlmann 1905,82; ankamp Heimatkalender-Be 1936,155; -kom Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö); 3. Pl. Konjunk. Prät.: -kiemen Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie); Part. Prät.: an(n)ekomen, -kmen JE2-Bö, Hbl-Ohre 1924 Nr. 77/Wöhlbier (HA-Eim), HA-Oh; aanekoomen OSCH-Hor; anekommen Sprw-Börde; an e komm’n Rauch 1929,25; anjekommn Krause 1964,134; nekommen Wb-Nharz 14; njekom’m Wb-Ak 20.
antwrden Vb. ‘antworten, erwidern’ verbr. (ö anhalt. nur wenige Belege) – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); Her harre ör goarnich drupp eantwurt’t; ... Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie); gannsd woll nich andworden? BE-Gü; nu word doch an! OST-Na; sau twre mek doch an! BLA-Brau.
Lautf., Gram.: Inf.: antwoordn, [antwrdn], [-vrdn] verstr. n nwaltm., vereinz. n Altm., GA-Ku Schw; antwohrten STE-Döl; anwoort(e)n, -woart(e)n vereinz. ö Altm.; antwoaten GA-Mie; anwoordn vereinz. sw OST; [anvrdn] OST-Meß; anwohrten SA-Bru; [antvdn] OST-Ga GrRo; anwoat(e)n OST-Flee Ze; [anwdn] OST-Dü; antworen JE2-Pap; -wo(h)rn, -woarn JE2-Neu, vereinz. s JE2, ZE-Gri, CA-Gli Pö; anwoar’n SA-Altm, STE-Do; [anwn] OST-Ko; antword(e)n, [antwordn], [-vordn] SA-Ku Pü, verstr. ö SA STE n WO, übrige Altm. vereinz., Spr-Maa 440 (JE1-Ran), BE-Gü He, verstr. s BE, DE-Ca; antwort(e)n, -wort’n, [antvortn] (anhalt.: [andwordn]) vereinz. w nwaltm., Wb-Altm 254, verstr. n/w Altm., vereinz. ö Altm., JE2-Cab Reh, vereinz. JE1 w ZE, verstr. sw elbostf., BE-Gü He, verstr. anhalt.; [antvrt] JE2-KlWu; anword(e)n vereinz. n Altm., JE2-Kam; -wort(e)n verstr. n Altm., JE2-GrWud Mü, JE1-Scha, WO-Eb; [antvorn] CALV-Uth; [-vor] JE2-Par; annort(e)n SA-Ma, JE2-Ste; anwoertn OST-Loh; antwö(h)ren WO-Col, verstr. w elbostf., vereinz. WA, QUE-Nei; -wöern, -wern vereinz. w elbostf.; -wö(ö)r’n, -wöhrn, -woern vereinz. s Altm., JE2-GrWu, JE1-Ziep, WO-Dru Ol, verstr. w elbostf.; -woedn STE-Po; [antwdn] SA-Die; [-wn] SA-Sal; [-wn] WO-HWa; [-vön] CALV-Zo; anwören HA-All; -wör’n OST-Werb; antwüören OSCH-Di; antwerden, -wr’den, [antvrdn] Spr-Maa 440 (WO-HWa), WA-Schl, QUE-Hau; antwe(e)ren, -wehren, -wren vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf.; antwe(e)rn, -wehrn WO-Sa, verstr. elbostf.; oantweern BLA-Hü; [antwern] QUE-Di; [-weordn] SA-El Hen; antweorten SA-Ty; [antweon] SA-Jü; antwieren WA-We; -wiern WE-Ost; antwuurt’n, -wrtn STE-GrMö KlMö, JE2-Schön; -wuren JE2-De Tu; -wu(h)rn JE2-Gü Red; -wuten GA-Dee; -wuat’n STE-Da; [antvurdn] vereinz. n STE; antwurt(e)n vereinz. mittlere Altm., JE2-Schön Scho; an- vereinz. ö Altm.; antturten JE2-Kam; 3. Sg. Präs.: antwort’ Heimatkalender-Ze 1961,89 (ZE-Ze); wortt an OST-Ost; Imp. Sg.: antvoare JE2-Mö; anwore JE1-Scha; word (-t) an OST-Na Neu; wöre an WE-Il; [antvert] GA-Bo; antwere OSCH-KlQue, BA-Ge; twäre an BLA-Brau; 3. Sg. Prät.: antworde Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-Vie); antwortte Wäschke 61915,6 und 46; -wöre Heimat-Ohre 1924/ Wöhlbier (HA-Eim); Part. Prät.: anetwört WE-Dee; antweert’t WO-NiDo; eantwurt’t Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie).
Asche f. 1. ‘Verbrennungsrückstand’ verstr. – de Asche jliet (glüht) DE-Or; Asche fr’n ‘die Asche im Handwagen zur Mülldeponie fahren’ Wb-Ak 27; Asche t den ben (Ofen) trecken BLA-Brau; Rda.: er bezieht ungebrannte Asche ‘er wird mit Knüppeln geschlagen, verprügelt’ ZE-KlLei. – Brauch, Volksgl.: de Asche (des Osterfeuers wird) opp’n Acker umher estraut, denn wur watt ... hennkümmt, da wasst alles schöne. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim). Missliebigen Personen streut man A. auf die Schwelle ihrer Haustür. Brauch-Anhalt 4 (BE-GrMü KlMü). – 2. ‘Geld’,  Zaster, 2: SA-Ben, GA-Fau, JE2-Zo, 3: vereinz. w elbostf., WA-GrOt.
Lautf.: Asche, [a]; außerdem: Asch SA-Dä, vereinz. Altm.; sche Mda-Sti 2. – Gram.: n. belegt SA-Dä.
wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
Lautf.: awer, - Essen-nwAltm 91 (SA-Han), WO-Ri, verstr. elbostf., Mda-Sti 16 und 126, Heimatkalender-Be 1936,154; wersch JE2-Zo; -t Wb-Nharz 19, Mda-Sti 126; werschter Wb-Nharz 19; aber, - Bewohner-Altm 2,135, SA-Rie, OST-Gen, JE2-Bö, verstr. w elbostf., BA-Ba, Vk-Anhaltc 164, BE-Grö; awor Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); [wa] JE2-Scho; oaw(e)r, [wr] SA-Win, vereinz. elbostf.; [wr-] Zus. ZE-Roß; oaw’rst Spr-Maa 428 (WO-Ol); [vr(t)] Nd-Börde §125 (WO-Schn); oawrsch Spr-Maa 428 (JE1-Ran); aober Lieder-Ma Nr 977 (GA-Wef), HA-Ro; ower Wb-We 97; äwer Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), SA-Le, STE-KlSchwa, vereinz. JE2; äwerst Firmenich 1854,124 (OST-Hav); [wa] JE2-Scho; öwer, oewer, äöwer, öäwer vereinz. nwaltm. Altm.; öber Ehlies 1960b 78, Hagen 1957,328; [r] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); äuer Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); äöberst Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo); [aew] SA-Dä; aww(e)r, [aw()r] JE2-Gü, JE1-Dö Rie, vereinz. ZE sö elbostf., verstr. anhalt.; awwor, [awr] BE-Gü, verstr. anhalt.; abb(e)r Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa), Richter o.J. 10.
Br m. 1a. TiN wie Standardspr., 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., JE2-Fie, 3: Spr-Mab 383 (WO-Ol), verstr. w elbostf., Sprw-Börde, 4: vereinz. omd. – dai Baia danst SA-Dä; de groote Bäre Sternbild, HA-Bee; Rda.: schlpen w en br Wb-Nharz 25; brummet wie so’n Bär Vk-Harz 3,46; ... hackschig (plump, ungeschickt) as en Bär Bornemann 41827,118; He hatt Hänn’ as’n Baor ‘Er hat plumpe Hände’ Wb-Altm 13; ’n Bhren anbinnen ‘Schulden machen’ Id-Altm; Lischen, du wutt uns woll’n orntlichen Bären oppbinnen? Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dick hat woll de Bäre luset? zu jmdm. gesagt, der ein verdrießliches Gesicht macht, HA-Ro; hei denkt, hei hat’n Bär’n an’n Schtricke (hat besonderes Glück) Sprw-Börde; Dat is grade as wenn de Bäre Bohnen polkt. ‘Es ist nutzlos.’ Chr-Em 431; Sprw.: en ollen Bärn et Danzen leern, hält hart Sprw-Börde; for Jeld kann man en Bärn danzen seihen un sick Zucker in’n Hinderschten blasen laten a.a.O. – Bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ließen Bärenführer zu den Klängen eines Tamburins ihren B. gegen Entgelt auf der Straße tanzen. Wb-Ak 31 f. – 1b. Pl. NeckN für die Bewohner von Schadeleben, 3: Vk-Ask 167. – 2. ‘verkleidete Gestalt im Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: GA-Schw, 4: Ackerbau-Anhalt 316 (KÖ-Dro). – 3. Haschespiel, in den Verbdg.: – a. schwarzer Bär – Der Fänger hüpft beim Haschen auf einem Bein, wobei er das Knie des anderen Beins umfasst. 2: Vk-Anhalta 268 (ZE-Dee). – b. Br-Br – Der Fänger (der B.) kommt mit dem Ruf Br, Br, der le jt aus aus seiner Höhle und versucht, Mitspieler zu haschen. Die Opfer müssen sich an den B. hängen, so dass er mit immer länger werdendem Schwanz auf neuen Raub ausgeht. 4: Wb-Ak 32.
Lautf., Gram.: Bär, Br, baer, bër Bornemann 41827,118, GA-Schw, Vk-Anhalta 268 (ZE-Dee), Spr-Mab 383 (WO-Ol), vereinz. sw elbostf., Wb-Ak 31, KÖ-Kö; Bäre vereinz. w elbostf.; Bäre Pl. Richter o.J. 63; Bär(e)n Akk. Sg. Heimat-Ohre 1924/ Wöhlbier (HA-Eim), Sprw-Harzvorle 143, Sprw-Börde; [pr] Wb-Be; Bere, Bere HA-Oh; brn Pl. Vk-Ask 167; pr Mda-Sti 28; Baor, Bhr Id-Altm, Wb-Altm 13; Boar’n Pl. Albrecht 21822 1,13; Boare JE2-Fie; [bai] SA-Dä.
Brde f. ‘(kleines) Beil’,  Bl, 1: Wb-Altm 13 (nwaltm.), SA-Se, 2: GA-Ro, HA-Sa, verstr. sw JE1, verbr. ZE (außer ö/sö Rand), 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. nthür. s CA – ... nahmen Sage, Bare or Biel mit, ... Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); de Bare bruk ick tum Holthacken HA-Um; Damidde kreg’e ... ne kleine Bahre rut, leip in’t Holt un haue von ne Bäuke en jätlichen (großen) Tacken af ... Wedde 1938,69; Rda.: de Bare in Koppe hebben ‘für etw. die Schuld tragen’ Sprw-Eils 38; dat sünd de beiden Bren ‘im Alter von 77 Jahren stirbt man leicht’, bezieht sich auf die Form der B., die der Sieben gleicht, Volksgl., HA-Oh; ... dat Laurencius heft vorholden unde vorwaldiget myt einer barden eynen personen uth dem rade ... 1500, SchB-Seehausena 104.
Lautf.: Barte, b-, Brte vereinz. s/sö elbostf.; Ba(h)re, Baare, Bre, [br] vereinz. sw JE1 ö ZE, verbr. elbostf. (außer w JE1 – dort nur JE1-Ra; außer s/sö Rand – dort verstr.); Baar, Baor SA-Se, GA-Ro; Baorde Mda-Ro; Baorte, [brt] vereinz. CA; Boa(h)re, b-, [br] GA-Kli, HA-Sa, verstr. w/sw JE1 ZE (au- ßer ö/sö Rand), verstr. n/ö elbostf. (außer n CA, dort verbr.); Baor Wb-Altm 13; Bo(h)rte vereinz. s BA; prte Mda-Sti 4 und 23; [bar] Mda-Ze (verstr. ZE).
Bessenstump m. ‘alter, unbrauchbarer Besen’ 3: Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim).