Mann m.
1a. ‘erwachsene Person männl. Geschlechts’ verbr. – Rda.:
Manns jenuch sin ‘die Energie, den Mut besitzen, etw. zu tun’ Wb-Ak 110;
dao bin ick Manns väör dass., Wb-Altm 131;
hei steit sn Mann ‘er ist tüchtig’ Wb-We 86;
makt’n willen Mann ‘er ist unbeherrscht, wütend’ Sprw-Börde;
n’n man bringen ‘eine Ware verkaufen’ Wb-Nharz 122;
en man, en wrt Wb-Nharz 122;
Mann schaffe, Frue fritt HA-Sü;
dat kann de Mann ten, wenn de Fr in de Wochen lt HA-Oh;
De Mann mütt woll all’ns äten, äöwer nich all’ns weeten. Bewohner-Altm 1,349; Sprw.:
So as de Mann is, so wärd äm de Wost brao’t. ‘Jeder wird so behandelt, wie es seinem Verhalten entspricht’ Bewohner-Altm 1,349;
de Menner hebben alle den Brand, un brennet se nich, sau glimmet se doch ‘alle Männer sind mehr oder weniger heftig oder erregbar’ Wb-We 86.
– 1b. Dim. ‘kleiner Mann’,
Knirps, auch Fabelwesen Zwerg, 3: vereinz. elbostf.
– 2. ‘Ehemann’ verbr. –
mn Mann is nich te Hs HA-Oh; Rda.:
n’n man bringen ‘ein Mädchen verheiraten’ Wb-Nharz 122;
’n Mann kom’m ‘sich verheiraten’, von einem Mädchen Wb-Ak 110; Sprw.:
Wer töwen (warten)
kann, kriegt ok’n Mann. Spr-Altm 15. – Volksgl.: Die Frau, die die letzte Garbe bindet, bekommt einen alten Mann (CALV-Je, JE2-Zo).
– 3a. ‘Bootsmann’, Schifferspr., 4: Wb-Ak 110.
– 3b. in der Verbdg.:
dridder Mann ‘Aushilfsbootsmann neben den beiden ständigen Bootsleuten’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 336 (STE-Tan), 4: a.a.O. 336 (CA-Ak), Wb-Ak 110.
– 3c. in der Verbdg.:
halwer Mann ‘Ersatzkraft für einen voll ausgebildeten Bootsmann’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 336 (WO-Ro, JE2-Mi), 4: a.a.O. 336 (CA-Ak), Wb-Ak 110.
– 4. Dim.
– a. ‘männl. Tier’ 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 13.
– b. in der Rda.:
Männken mken ‘aufrecht auf den Hinterbeinen stehen’, von Tieren, 3: vereinz. elbostf. –
de Hase mkt Männekens Wb-We 86.
– c. in der Rda.:
keine Männeken maken ‘keine Ausreden vorbringen’ 3: Sprw-Börde.
– 5. Dim., nur im Pl. ‘Kapriolen, Luftsprünge’ 4: Mda-Sti 13 und 46.
– 6. Dim. PflN ‘Gänseblümchen’,
Gseblme, 2: JE2-Mi Schl.
– 7. in der Verbdg.:
de swarte Mann – a. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,
Roggenmme, 2: Brauch-wAltm 94 (SA-Vie).
– b. ein Spiel, 3: WO-GrRo.
– 8. ‘die drei Eisheiligen’,
shilligen – a. in der Verbdg.:
de dr bsen Männer 1: SA-Bar, 2: STE-Arne.
– b. de dullen Männer 2: STE-Sta Sto.
– c. de harten Männer 2: WO-Bl.
– d. de (dr) kolden Männer 2: verbr. s STE n WO JE2 JE1 ZE, 3: WO-El Och, HA-Scha Sie, JE1-HWa Nie Wa.
– e. de starken Männer 2: SA-Stei, GA-Bo, 3: WO-HWa.
– 9. in der Verbdg.:
older Mann ‘alter, zerlaufender Käse’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. Holzl., 4: Wb-Ak 110.
– 10. Personifizierung von Sachen, Pflanzen und Tieren im Rätsel:
höltern Mann mit’n sern Arm? – die Wasserpumpe, JE2-
Schön;Kam’n Mann van Hoaken
Han witt Loaken
Will de ganze Welt bedecken
kunn nich öäwert Woater recken. – Winter mit Schnee, Be-
wohner-Altm 2,173;Hinner uns Hus steiht een Männeken.
Wenn mer’n anfoat, denn brennt he. – die Brennnessel, SA-
Rie;Kümmt’n Mann von Tippen-tappen
Hätt’n Kleed von dusend Lappen
Knöäkern Mul un fleeschern Boart
Hürt moal, wie de Kerdl roart. – der Hahn, OST-Werb.