Lupk m. TiN 1. ‘Wiedehopf’,  Wdehopp(e), 1: Wb-Altm 251 und 267 (nw Altm.), 2: Bewohner-Altm 1,348 – Rda.: He stinkt ass’n Lupk. Wb-Altm 267; Sprw.: De Lupk is’n leegen (schlechter, böser) Vawel, hei beschmutt’ sin eig’n Nest. Bewohner-Altm 1,348. – 2. ‘Pirol’,  Pingstvgel, 1: SA-Ch.
Lautf.: Lupk Wb-Altm 251 und 267, Bewohner-Altm 1,348; Lub SA-Ch. – Etym.: zu poln. łupak ‘Tannen-, Nusshäher’, vgl. Spr-Elbe/Saale 98.
Ls f. 1. TiN ‘Laus’ verbr. – hei hat’n ganzen Kopp full Lse HA-Oh; Rda.: Die hem Liese wie Sand ahn Meere.Vk-Harz 3,46; Hei hät keen Lus’, de Lus’ hämm äm. Bewohner-Altm 1,348; häst k Ls’ oder schuppst di man so? zu einem Prahler, Wb-Altm 207; hat Luse opejrepen ‘glaubt Unmögliches’ Sprw-Börde; Em is’n Lus öäwer de Läb’r kroch’n. ‘Er ist missgelaunt, verdrießlich.’ Spr-Altm 78; hei itt als wenne Lüse kaut ‘er isst langsam’ Sprw-Eils 39; sich anne Laus in Pels setzen ‘sich Unannehmlichkeiten bereiten’ Wb-Ak 103; sett’n Haut up, dne Lse forrküllt sik HA-Oh; De is bang, dät sien Lus’ Snopen (Schnupfen) krieg’n. von jmdm., der seinen Hut ständig aufbehält, Bewohner-Altm 1,348; besser ne Lus in Potte, wie gar kein Fleisch Sprw-Börde; allens wat better is as n Lus, dat nähm ick mät na Hus von einem sparsamen Menschen, STE-Schi; hei sitt wie dä Luus in Schorwe ‘ihm geht es sehr gut, er ist in einer guten Position’ OSCH-Ba; den freten de Luse de Ohrn von Koppe ‘er hat viele Menschen zu ernähren’ Sprw-Börde; Sprw.: wenn de ls t’n schorwe is, het se wedder prot ‘hat man Schwierigkeiten überwunden, wird man wieder übermütig’ Wb-Nharz 120; wenn ut ne Nete ne Luus werd, denn fänget se an te biten Wb-Holzl 137; Rätsel: Wat gaiht groad opp’n Hoar as de Uhr? – die Laus, Lieder-Ma Nr. 421 (WO-Ol);Opp’n Kopp – Treppopp,
Hind’re Ohr’n – noa Boor’n,
In’n Nack’n – noa Kack’n?
– Laus, a.a.O. Nr. 420 (WO-Ol).
– 2. Pl. ‘auseinandergefaserte, zerrissene Drähte eines Drahttaus’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 255 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 255 (CA-Ak).
Lautf.: Luus, Ls; außerdem: [lius] SA-Dä; Laus verstr. anhalt. – Gram.: Pl.: Lüse Elbschifferspr. 255 (JE2-Pa), vereinz. HA OSCH WE; Lüs’ verstr. Altm., JE2-Scho; LieseVk-Harz 3,46, Wb-Nharz 120, Mda-Sti 34; Luse, [lz] Elbschifferspr. 255 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Mi), JE2-Scho, ZE-Göd, Sprw-Börde, WA-Un; Lus Bewohner-Altm 1,348; Leise, [laiz] ZE-Roß, verstr. anhalt. Zus.: zu 1.: Handlangerlse.
Macholder m. dass. wie  Machandel, auch die Frucht, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. n Altm., vereinz. s Altm., JE1-Wo, 3: GA-Nie, WO-Dra, vereinz. s elbostf. – Ik röker jüm (die Würmer, die angeblich Zahnschmerzen verursachen) ümmer mit “Macholder” ut. Bewohner-Altm 2,120.
Lautf., Gram.: Mach(h)older vereinz. nwaltm. Altm., GA-Nie, vereinz. s elbostf.; macholdere (1., 2.) f. Wb-Nharz 121; Mach(h)oller verstr. nwaltm. n Altm., vereinz. s Altm.; Magoller SA-Ost; Machholla SA-Hö; Macholle SA-Dre, GA-Ack; Machulder JE1-Wo.
Mai m. Monatsname, verbr. – dat hat passiat an twftn Mai achtainhunnadtwunföfdich (12. Mai 1852) SA-Dä; Bauernregel/Wetterregel: In’n Mai verdrögt (vertrocknet) nist. Bewohner-Altm 1,349; kolln Ma bringkt Strou un Hou (Heu); is de Ma koll un natt, füllt h dn Ba Sch (Scheune) un Fatt SA-Rist; Regnet es am ersten Mai, so regnet es Butter (gibt es reichlich Grünfutter für die Kühe). Vk-Anhalta 227; vom Stand der Saat am ersten Mai konnten Aussagen über den Ausgang der Ernte abgeleitet werden, Ackerbau-Anhalt 294; ‘n rscht’n Mai muß sich anne Kr (Krähe) in Rocken (Roggen) vorstechen ken’n. Wb-Ak 109. Erst am ersten Mai sollen versch. Nutzpflanzen gesät werden: Gerste, damit sie nicht unfruchtbar wird (ZE-Stra), Hirse, damit sie nicht von den Vögeln angefressen wird (DE-Ho) und Bohnen, um eine gutes Ernteergebnis zu erzielen (BE-Ra). Ackerbau-Anhalt 294, Vk-Anhalta 227. Der erste Mai galt vielfach als Austriebstag der Viehherden. Vk-Anhalta226. Von diesem Zeitpunkt an durften auch die Harzwiesen nicht mehr betreten werden. Vk-Harz 8,49. – Brauch: Man schickte am ersten Tag dieses Monats seine Mitmenschen in den Mai, indem man sie veralberte oder mit undurchführbaren Aufträgen neckte. Vk-Harz 8,49. – Volksgl.: Knechte und Mägde suchten am Morgen des ersten Maitags Futter auf fremden Grundstücken, um das Vieh vor Verzauberung zu schützen. SA-Pre (um 1860). Die Kinder liefen im Mairegen umher, um ihr Wachstum zu beschleunigen, vgl. Mairgen. Vk-Anhalta 228. Der Mai galt als Unglücksmonat. Deshalb sollte nicht geheiratet werden, da sonst die Ehe zerbräche (ZE-Sta) oder einer der Ehepartner stürbe (HA-Bo). Volksgl-Ma 60, Vk-Anhaltb 37.
Lautf.: Mai, Mei; außerdem: [ma] SA-Rist; [mä] Siedler-Je § 107 (JE2 n JE1).
Maibm m. 1. ‘langer, entästeter, geschmückter Baum, der zu Volksfesten (bes. zu Pfingsten) im Ort aufgestellt wurde’ – Brauch: Mit einem geschmückten Wagen wurde der Baum, meist zusammen mit den  Maien 1.,am Tag vor Pfingsten aus dem Wald geholt, anschließend durch das Dorf gefahren und von den Mädchen mit Bändern und Tüchern versehen (DE-Que Vo). Am Abend stellten die jungen Männer den M., der z. T. noch an einer langen Stange befestigt war, an einem zentralen Platz des Ortes auf. Während des Pfingstfestes bildete er den Mittelpunkt der Tanzveranstaltung. 2: Bewohner-Altm 2,254 (GA-Le), 4: Vk-Anhalta 230. – 2. dass. wie  Maie 1., 3: vereinz. elbostf. – Maiböme hemm’n se dick non nich e brocht … Rauch 1929,29.
Lautf.: Maibm, Mei-; außerdem: Meibem HA-Oh.
Maidag m. ‘der erste Mai’ 1: SA-Dä Han, 2: vereinz. Altm. – Bauernregel: sovöäl Daa de Swattdorn vorn Maidag blöht, sovöäl Daa wätt vöä Jakobi Aust (Ernte) STE-Scho; Sind in’n Maidag de Böm non nich grön, ick löw’, du krist keen’n Weiten to sehn. Bewohner-Altm 1,349.
Maie f. 1. ‘junge Birke oder Birkengrün’, bes. als Festschmuck zu Pfingsten verwendet, 1: SA-Lag Pü, 2: verstr. Altm., ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – mor hann  ne Maie forr de Dre DE-Ca – Brauch: Am Tag vor Pfingsten fuhren die Burschen des Ortes mit mehreren Wagen in den Wald, um M. zu schlagen. Unter dem Jubel der Bewohner zogen sie wieder ins Dorf ein und verteilten die Zweige unter den Hausbesitzern, die dafür ein geringes Entgeld zu entrichten hatten. Vk-Anhalta 230 (DE-Que). Die jungen Männer stellten eine M. vor das Fenster ihrer Geliebten auf: Die Maien pflanzen se denn vor ihre Breitchens (Bräuten) ihre Tiere (Tür). Wäschke 71913,71, vgl. Maienstken. Wo Birken nicht vorhanden waren, konnten auch Pappeln genommen werden. Vk-Anhalta 229 (BA-Ho, KÖ-KlPa). Mit den M. wurden nicht nur Privathäuser und Ställe, sondern auch öffentliche Gebäude, vor allem Kirchen, geschmückt. Wb-Altm 136, Vk-Anhalta 230. Auch zu anderen Anlässen wie zur Konfirmation (Mda-Sti 174), zu Sommerfesten von Vereinen (Brauch-wAltm 58) oder bei Umzügen (Vk-Anhalta 231) verwendete man M. als Schmuck. – Volksgl.: In die Wohnstube wurden M. gestellt, um das Haus vor Blitzschlag zu schützen. Brauch-wAltm 58. Zur Vertreibung von Raupen und anderem Ungeziefer trug man in Würflau eine bereits verwelkte Maie um ein Kohlfeld. Ackerbau-Anhalt 306, Vk-Anhalta 231. Aufbewahrte M. wurden später beim Rösten auf den Flachs gelegt, damit dieser fester würde. Bewohner-Altm 254. – 2. dass. wie  Maibm 1., 4: Vk-Anhalta 230. – 3. in der Verbdg.: le Maie Schimpfwort, 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: Maie, Meie, [mai]; außerdem: Mai HA-Bee Oh, OSCH-Di; Maien, Meien, [main] Pl. SA-GrGe, Id-Queb 10, Wäschke 71913,71; Mei’n Pl. Wb-Altm 136; [main] Pl. SA-Pü; maije Wb-Nharz 121, Mda-Sti 174. Zus.: zu 1.: Kltermai.
Malheur n. ‘Unglück, Missgeschick’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 109, Wäschke 41919,103 – … ‘n grout Malör Matthies 1903,46; Rda.: Wenn’t Mallür sind sall, kann sick d’ Katt van Stohl dodfallen. ‘Wenn es ein Unglück geben soll, kann es selbst bei eigentlich ungefährlichen Dingen passieren.’ Bewohner-Altm 1,349; Wenn n Mallr hämm’ sall, denn brickt h sick ‘n Finger in’n Aors aff, un stött sick mit’n Stummel ‘t g t. dass., Wb-Altm 267.
Lautf.: Mal(l)r, Mallör Wb-Altm 267, Matthies 1903,20, vereinz. w elbostf.; Mallür Bewohner-Altm 1,349, Hausfr-Altm 1927,50; Malleer, Mallr Vk-Harz 3,49, Wb-Ak 109, Wäschke 41919,103.
1Mn m. 1. ‘Mond’ verstr. – de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Ment hat’n Hoff HA-Oh; De Moan van’n Hewen schient hell’sch klaor. Pohlmann 1905,44; Verbdg.: taunmens mnt (zunehmenden Mond) hebben Wb-Nharz 122; mei hebben vullen Mn (Vollmond) BLA-Brau; oll Maon ‘abnehmender Mond’ Wb-Altm* 63; affnemels Mond dass., Wb-Holzl 142; nen Ment ‘Neumond’ HA-Oh; Rda.: kannst in’n Ment kken ‘du kannst vergeblich hoffen’ HA-Oh; sieht’n Mond forn Kauhkese an ‘er ist betrunken’ Sprw-Börde; weit hingern Mn her ‘geistig beschränkt’ Spr-Anhalt 165; dne Uhr geiht n’n Ment ‘deine Uhr geht völlig verkehrt’ HA-Oh; De Maon schient äm dörch de Been. ‘Er ist krummbeinig.’ Bewohner-Altm 1,350; De Maon is ämm nch nich oll noch (genug). von einem Menschen, der Erledigungen gern aufschiebt, Wb-Altm 134; Wetterregel: Der Mnd hat an Hoff, ‘s jiwwet ble an’ner Wetter. Wb-Ak 115. – Volksgl.: Verbr. ist die Vorstellung, dass ein Mann im M. sitzt, nicht ganz so häufig glaubt man an eine dort lebende Frau (verbr. Altm., sonst verstr.). ADVk Kt. 15. Der Mann im M. trägt u.a. ein Reisigbündel (verbr.), ein Arbeitsgerät (Einzelbelege Altm. HA), Kohl (ZE), einen Sack (ZE-Ke) oder eine Garbe (KÖ-Li). a.a.O. Kt. 16, Vk-Anhaltb 51. Er wurde zur Strafe dorthin verbannt, weil er Reisigbündel bzw. Holz stahl (verstr.) bzw. an einem Sonntag Arbeiten verrichtete. Vk-Anhaltb 51 (verstr. ZE, anhalt.). Bei vielen Tätigkeiten achtete man auf die versch. Mondphasen. Zunehmender M. wirkte sich günstig auf Dinge aus, die sich vermehren, abnehmender auf solche, die sich verringern sollten. Vk-Anhalta 327. Der Hochzeitstermin wurde in die Zeit des zunehmenden M. gelegt (Hochzeit-Altm 14), um das gemeinsame Vermögen anwachsen zu lassen (SA-Ru, Vk-Anhalta 327). Dagegen sollte eine Heirat bei abnehmendem M. vermieden werden (HA-Eil), da alle Vorsätze und Unternehmungen missraten würden (Hochzeit-Altm 14). Flechten und Warzen wurden durch Besprechen bei abnehmendem M. geheilt. Vk-Anhalta 299. Für Tätigkeiten wie das Schneiden von Wünschelruten, das Brechen von Pfropfreisern (ZE-Rie) oder das Sammeln von Zauberkräutern (ZE-Na) war die Zeit des Vollmondes am geeignetsten. Heilkräuter sollten dagegen bei zunehmendem, Giftkräuter bei Neumond geerntet werden (ZE-Na). Die Aussaat während des Neumondes führte zu einer schlechten Ernte. Die bei Neumond geborenen Kinder können hexen, die bei Vollmond geborenen werden mondsüchtig. Die erste Mondsichel durfte man nicht durch das Fenster sehen, sonst hatte man in den nächsten vier Wochen Unglück. Vk-Anhalta 327. – 2. ‘Freistätte beim Haschespiel’,  1Ml, 2: SA-Kun.
Lautf.: Ma(a)n, [mn] verstr. elbostf.; Maon, [mn] verstr. Altm., Nd-Börde § 37, BLA-Be; mn JE2-Scho, Mn Spr-Anhalt 165; maone Mda-Ro; [man] Mda-nwJe1a 46 (JE2-HSe), verstr. JE1 (meist in Verbdg.); [man] ZE-Göd; Mnt HA-Oh (veralt.), mnt Wb-Nharz 122; Moand JE2-Nka, Moahnt SA-Kun; [mant] ZE-Kö; [mant] Mda-Ze (verstr. ZE); Mond Spr-Altm 79, Wb-Holzl 142, Sprw-Börde, Wedde 1938,65, Richter o.J. 21, DE-Schie, Mnd Wb-Ak 115, Mont HA-Bee, [mnt] verbr. JE1, verstr. ZE, Brugge 1944,78 (WO-He, vereinz. nö WA), Mda-Ma 66 (verstr. nö CA), Mda-Sti 24, Wb-Be; Ment HA-Oh, ment Mda-Weg 107; Mound BE-La; muont OSCH-Di. – Gram.: f. belegt Wb-Altm* 63, ZE-Göd.
Mann m. 1a. ‘erwachsene Person männl. Geschlechts’ verbr. – Rda.: Manns jenuch sin ‘die Energie, den Mut besitzen, etw. zu tun’ Wb-Ak 110; dao bin ick Manns väör dass., Wb-Altm 131; hei steit sn Mann ‘er ist tüchtig’ Wb-We 86; makt’n willen Mann ‘er ist unbeherrscht, wütend’ Sprw-Börde; n’n man bringen ‘eine Ware verkaufen’ Wb-Nharz 122; en man, en wrt Wb-Nharz 122; Mann schaffe, Frue fritt HA-Sü; dat kann de Mann ten, wenn de Fr in de Wochen lt HA-Oh; De Mann mütt woll all’ns äten, äöwer nich all’ns weeten. Bewohner-Altm 1,349; Sprw.: So as de Mann is, so wärd äm de Wost brao’t. ‘Jeder wird so behandelt, wie es seinem Verhalten entspricht’ Bewohner-Altm 1,349; de Menner hebben alle den Brand, un brennet se nich, sau glimmet se doch ‘alle Männer sind mehr oder weniger heftig oder erregbar’ Wb-We 86. – 1b. Dim. ‘kleiner Mann’,  Knirps, auch Fabelwesen Zwerg, 3: vereinz. elbostf. – 2. ‘Ehemann’ verbr. – mn Mann is nich te Hs HA-Oh; Rda.: n’n man bringen ‘ein Mädchen verheiraten’ Wb-Nharz 122; ’n Mann kom’m ‘sich verheiraten’, von einem Mädchen Wb-Ak 110; Sprw.: Wer töwen (warten) kann, kriegt ok’n Mann. Spr-Altm 15. – Volksgl.: Die Frau, die die letzte Garbe bindet, bekommt einen alten Mann (CALV-Je, JE2-Zo). – 3a. ‘Bootsmann’, Schifferspr., 4: Wb-Ak 110. – 3b. in der Verbdg.: dridder Mann ‘Aushilfsbootsmann neben den beiden ständigen Bootsleuten’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 336 (STE-Tan), 4: a.a.O. 336 (CA-Ak), Wb-Ak 110. – 3c. in der Verbdg.: halwer Mann ‘Ersatzkraft für einen voll ausgebildeten Bootsmann’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 336 (WO-Ro, JE2-Mi), 4: a.a.O. 336 (CA-Ak), Wb-Ak 110. – 4. Dim. – a. ‘männl. Tier’ 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 13. – b. in der Rda.: Männken mken ‘aufrecht auf den Hinterbeinen stehen’, von Tieren, 3: vereinz. elbostf. – de Hase mkt Männekens Wb-We 86. – c. in der Rda.: keine Männeken maken ‘keine Ausreden vorbringen’ 3: Sprw-Börde. – 5. Dim., nur im Pl. ‘Kapriolen, Luftsprünge’ 4: Mda-Sti 13 und 46. – 6. Dim. PflN ‘Gänseblümchen’,  Gseblme, 2: JE2-Mi Schl. – 7. in der Verbdg.: de swarte Mann – a. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: Brauch-wAltm 94 (SA-Vie). – b. ein Spiel, 3: WO-GrRo. – 8. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen – a. in der Verbdg.: de dr bsen Männer 1: SA-Bar, 2: STE-Arne. – b. de dullen Männer 2: STE-Sta Sto. – c. de harten Männer 2: WO-Bl. – d. de (dr) kolden Männer 2: verbr. s STE n WO JE2 JE1 ZE, 3: WO-El Och, HA-Scha Sie, JE1-HWa Nie Wa. – e. de starken Männer 2: SA-Stei, GA-Bo, 3: WO-HWa. – 9. in der Verbdg.: older Mann ‘alter, zerlaufender Käse’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. Holzl., 4: Wb-Ak 110. – 10. Personifizierung von Sachen, Pflanzen und Tieren im Rätsel:höltern Mann mit’n sern Arm? – die Wasserpumpe, JE2-
Schön;
Kam’n Mann van Hoaken
Han witt Loaken
Will de ganze Welt bedecken
kunn nich öäwert Woater recken.
– Winter mit Schnee, Be-
wohner-Altm 2,173;
Hinner uns Hus steiht een Männeken.
Wenn mer’n anfoat, denn brennt he.
– die Brennnessel, SA-
Rie;
Kümmt’n Mann von Tippen-tappen
Hätt’n Kleed von dusend Lappen
Knöäkern Mul un fleeschern Boart
Hürt moal, wie de Kerdl roart.
– der Hahn, OST-Werb.
Lautf.: Mann, [man]; außerdem: mn Mda-Sti 9 und 13; Dim.: Männeken SA-Rie, JE2-Mi, vereinz. elbostf.; Männiken JE2-Schl; menneken vereinz. elbostf.; [menin] Wb-Be; mannechen Mda-Sti 13; Pl. und vom Pl. des Grundwortes abgeleitet: manderchens Mda-Sti 13; menderchens a.a.O. 46. – Gram.: Pl.: Männer SA-Bar, verbr. s STE n WO, WO-El Och, vereinz. JE2, verbr. JE1 ZE; Menner HA-Oh, Wb-We 86; [menr] Mda-Fuhne 102 (verbr. s anhalt.); Men’ner Wb-Ak 110, [mer] ZE-Roß, Wb-Be; [mer] Mda-Fuhne 102 (verbr. n anhalt., bes. ältere und mittlere Generation); Män(n)der JE1-GrLüb Grü Ro, Wb-Holzl 138; Mender JE1-Da,Wb-We 86, mender Wb-Nharz 122, Mda-Sti 9 und 46; Männe JE2-Kl; Männ JE2-Schö; Männ’rs Lieder-Ma Nr. 882; Manns Wb-Altm* 62 (2.), vereinz. sw JE2. Zuss.: zu 1.: Hampel-, Handels-, Hasch-, Haulemännchen, Heidelbeer-, Hde-, Hoff-, Holt-, Klaps-, Klocken-, Kluckemännchen, Knopf-, Koks-, Kp-, Kt-, Kuckucks-, Kund-, Lands-, Leierkasten-, Leiter-, Luck-, Lumpen-, Mei-, Mts-, Middels-, Milch-, Mostrich-, Mrer-, Opper-; zu 4. (Tierbenennungen): Hart-, Haspelmännken, Hwer-, Hrmännken, Krtsch-; zu 7.: Hkel-, Hke-, Heckelmännken, Hoff-, Klabauster-, Korn-, Lichte-, Nickel-, Nicker-; zu 8.: smänner; sonstiges: Hippel-, Holder-, Kastenmännken, Klapper-, Klimper-, Klingel-, Klipper-, Linde-.