rs m. 1. ‘Gesäß’ verstr. – du lest wedder nich lucker, bett de erst’n Ars vull krist HA-Bee; Rda.: in Marse sien ‘entzwei sein’ Sprw-Eils 39; in Marse hebben ‘aufgegessen haben’ Id-Eilsa 78; wedder Kopp noch Ars von unverständlichem Gerede, HA-Um; s Maul zum Arsche hlen ‘schweigen’ KÖ-GrPa; Das is je w in rsch jewest von einem stark zerknitterten Stück Papier oder Kleid gesagt, Wb-Ak 26; an len Arsch ‘grobe Zurückweisung’ KÖ-GrPa; lick mek in’n rsch dass., BLA-Brau; n’ Oarsch vullhauen ‘jmdn. schlagen, prügeln’ CA-Bru; de Köster schleit de Woch vön Moarß vom Abendläuten am Sonnabend gesagt, STE-Scho; hei hät de Naoäs tauknäpen ‘er ist gestorben’ SA-Ch; hat’n kollen Oarsch ekricht dass., WA-La; sich uffen rsch setzen ‘sehr überrascht sein’ Wb-Ak 26; ’n Ars riskieren ‘wagemutig sein’ Sprw-Eils 38; in rsch kukken ‘neugierig zuschauen’ Wb-Nharz 18; kimmt doch nich ut’n Arsch ‘er kommt mit einer Arbeit nicht voran’ Sprw-Börde; den geit der Arsch mit Grundis ‘er hat große Angst’ a.a.O.; dene geit de Mrs t un in wine Wachtelpipe dass., Wb-We 87; immer forn Marsche lien ‘ständig hinter jmdm. herlaufen, im Wege sein’ Sprw-Börde; einen for’n rse bimmeln dass., Wb-Nharz 18; dähn soll ick woll ’n Arsch utklaihn? ‘er will sich wohl extra bitten lassen?’ OSCH-Grö; einen in’n Ars krupen ‘sich einschmeicheln’ OSCH-Schw; eenen en Loch in Arsch bohren ‘unablässig um etw. bitten’ CA-Sa; einen w in rsch jekrpen sn ‘jmdm. sehr zugetan sein’ Wb-Nharz 18; alles in’n Arsch rin jochen ‘jmdm. alles zukommen lassen’ Sprw-Börde; hei is glks mit’n Mrse rum ‘er ist schnell beleidigt’ HA-Oh; de will schiten un hat nist im Maarsche ‘er will mehr erreichen, als er vermag’ Wb-Holzl 56; kein Himme (Hemd) öwern Mrse hebben ‘arm sein’ Wb-We 87; dat paßt drop wie de Arsch op’n Emmer ‘es passt sehr gut’ BE-Re; dick wart et noch mal vorn Arse bullern ‘dir wird es noch einmal schlecht ergehen’ HA-Oh; Sprw.: wenn’n Noars vöborgt, müttn dörcht Ripp’n schiet’n OST-Schön; du kannst dick dreihen wie du wist, de Ars is ümmer hinn’n WO-Gu; Rätsel: Et hänget an’ne Wand un hat sich en Arsch verbrännt? – de Brapanne. WO-Schn.  TZ: 2Achter Achterdl Achterkastell Achtern rswark Bürzel Gatt Hinderachte Hinderdl Hindere Hindergestell Hinderkastell Hinderste Hindervrdel Hinderwgen Kackarsch Ktel Kiste, weitere Synonyme  P. – 2. ‘Heck eines Kahns’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 163 und 315 (CA-Ak), Wb-Ak 26 – Denn kroch dr mich mit seine Nse in mei’n rsch. ‘Dann bohrte sich der Bug eines anderen Kahns in das Heck meines Kahns.’, bei einer Havarie, a.a.O. 26; der Kn jd uf’n rsch ‘der Kahn ist am Heck zu schwer beladen und taucht dort tiefer ein’ Elbschifferspr. 315 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa, CA-Ak); Schdr kwr forn rsch ‘das Steuer mit dem Staken so weit zur Seite drücken, dass das Helmholz völlig über Bord steht’ a.a.O. 355 (JE2-Pa). – 3. ‘Unterseite eines Wurzelstockes’ 3: BLA-Brau. – 4a. ‘unteres Ende des Getreidehalms’ – haug dn Roggen uffen rsch, de lde (liegt er) w hinjeld! 4: BE-Wa. – 4b. ‘unterer Teil der Getreidegarbe’ 3: WA-Neu.
Lautf., Gram.: Ars, rs Nom. und Akk. Sg. WO-Gu, verstr. w elbostf.; -e Dat. Sg. WE-Rok; Aors, O(a)rs, rs Matthies 1912,19 und 27 (SA-Die Se), vereinz. Altm.; A(a)s, s GA-Wed, HA-No, WE-Be; Arsch, - Nom. und Akk. Sg. JE1-Grü, verstr. elbostf. (außer sö), vereinz. omd.; [ar] WA-Neu; sch GA-Da; Aorsch, O(a)rsch, rsch, -, [r] vereinz. Altm., Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (JE2-Mi Pa), ZE-Roß, vereinz. ö elbostf. w anhalt., DE-Lau Or; [ar] Mda-Ze (verstr. ZE); Mrs vereinz. sw elbostf.; Marse Dat. Sg. HA-Oh, OSCH-Ba, Sprw-Eils 39; Ms WE-Be, Wb-We 87; Moars, -ß Wb-Altm 8, STE-Scho; Mars Wb-We 87; mrsch Wb-Nharz 123; Maarsche Dat. Sg. Wb-Holzl 6; Marsch Wb-We 10; -e Dat. Sg. Sprw-Börde; Naors, Noars SA-Rist, Wb-Altm 8, Wb-Altm* 49, OST-Sa Schön; Noaers SA-Lüd; Nas Nom. und Akk. Sg. SA-Ost, STE-KlMö Schi; Naoäs SA-Ch.
baff 1. Interj. Ausruf für ein dumpfes, knallartiges Geräusch, 2: vereinz. ö OST, Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be), 3: vereinz. elbostf. – baff, da slauch de Der tau HA-Oh; baf, d wr et eplatzt Wb-Nharz 19; baff, herre’n Backfafe wech Spr-Asch 17; Abzählreim: ene beene baff, du bist aff OST-Polk. – 2. Adv. ‘überrascht, verdutzt’ 2: Francke 1904,30, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – t pin ich mfach paff Wb-Be; Da warn de drei Schtrafmandatskandedatn erscht richtich paff. Krause 1964,70; Rda.: bu un baff sien Sprw-Eils 38.
Lautf.: baf(f); außerdem: paff, [paf] QUE-Di, Wb-Be, Krause 1964,70.
Bandlock n. ‘von Balken begrenztes Feld eines Fachwerkhauses, Gefach’ vgl. Fack, 3: Wb-Holzl 58, Id-Eilsa 50, Sprw-Eils 38 – Rda.: ick sla’e dick glieks tau’t Bandlock rut Androhung von Prügel, Wb-Holzl 58; ’n Bandlock open laten ‘sich eine Möglichkeit des Rückzuges, der Ausflucht offen halten’ Sprw-Eils 38.
Brde f. ‘(kleines) Beil’,  Bl, 1: Wb-Altm 13 (nwaltm.), SA-Se, 2: GA-Ro, HA-Sa, verstr. sw JE1, verbr. ZE (außer ö/sö Rand), 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. nthür. s CA – ... nahmen Sage, Bare or Biel mit, ... Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); de Bare bruk ick tum Holthacken HA-Um; Damidde kreg’e ... ne kleine Bahre rut, leip in’t Holt un haue von ne Bäuke en jätlichen (großen) Tacken af ... Wedde 1938,69; Rda.: de Bare in Koppe hebben ‘für etw. die Schuld tragen’ Sprw-Eils 38; dat sünd de beiden Bren ‘im Alter von 77 Jahren stirbt man leicht’, bezieht sich auf die Form der B., die der Sieben gleicht, Volksgl., HA-Oh; ... dat Laurencius heft vorholden unde vorwaldiget myt einer barden eynen personen uth dem rade ... 1500, SchB-Seehausena 104.
Lautf.: Barte, b-, Brte vereinz. s/sö elbostf.; Ba(h)re, Baare, Bre, [br] vereinz. sw JE1 ö ZE, verbr. elbostf. (außer w JE1 – dort nur JE1-Ra; außer s/sö Rand – dort verstr.); Baar, Baor SA-Se, GA-Ro; Baorde Mda-Ro; Baorte, [brt] vereinz. CA; Boa(h)re, b-, [br] GA-Kli, HA-Sa, verstr. w/sw JE1 ZE (au- ßer ö/sö Rand), verstr. n/ö elbostf. (außer n CA, dort verbr.); Baor Wb-Altm 13; Bo(h)rte vereinz. s BA; prte Mda-Sti 4 und 23; [bar] Mda-Ze (verstr. ZE).
bten Vb. 1. verbr. – a. ‘mit den Zähnen in etw. eindringen’, auch ‘mit den Zähnen zerkleinern, kauen’ – he bet in den suern Appel CA-Fö; j mütt’n mne Kante t’n, ik kannse nich bd’n JE2-Scho; Rda.: hei hat nischt tau biten un tau breken ‘er ist völlig mittellos’ Wb-We 18. – b. ‘jmdn./etw.mit den Zähnen packen (und dadurch verletzen)’, auch ‘anbeißen, den Köder fassen’, von Fischen – d het m in Finga bd’n JE2-Scho; siene Stelle, wo de Fische immer jut ebetten hämm JE1-Pre; ... dee Hamster bitt nich bloß dulle, nä, dee springet einen blank in’t Gesichte ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim); ... beinah wie en bissijer Hund, dän mor jekitzelt hat un där nuh bahle beißen will. Heese 21919,52; Sprw.: den letzten biet de Hunne Sprw-Eils 39; De Hunne, de oppen frindlichsten schwänzeln, bieten tau erst. Vk-Harz 3,58. – 2. ‘eine stechende Wirkung haben, ätzen und dadurch Juckreiz verursachen’, bes. in der Nase,  kribbeln, 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., ZE-Gri, 3: vereinz. elbostf., 4: BE-La – dat bitt sau dulle HA-Oh; de Sämp bitt Wb-Altm 18; de Koalseire bitt sehr inne Näse ZE-Gri.
Lautf., Gram.: bit(e)n, [bt()n], [bt] verbr. nd.; [bd] JE2-Scho; [bdn] GA-Da Schw; bißen Vk-Anhaltb 48 (BA-Neu Sip); pszen Mda-Sti 17; beißen, [bais()n] ZE-Roß, verstr. anhalt.; [paisn] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: bitt, [bit] verbr. nd.; bet (Präs.?) CA-Fö; beißt BE-La; Part. Prät.: [jbtn] Mda-Ma 71 (CA-We); [bd] JE2-Scho; bät(e)n vereinz. Altm., JE1-Zi; [batn] MdanwJe1b 57 (JE2-HSe), verbr. JE1 (außer w), vereinz. n ZE; [jbat()n] Mda-sJe1 20 (JE1-Walt), vereinz. ZE; ebetten verbr. elbostf.; jepëszen Mda-Sti 5; [jbisn] Mda-Ze (ZE-Roß).
bgen Vb. verbr. 1. ‘beugen, krümmen, nach unten biegen’ – Rda.: Ick hebb noch kn Kn bögt. ‘Ich bin den ganzen Tag noch nicht zur Ruhe gekommen.’ Wb-Altm* 50. – 2. ‘jmdn. erziehen, unterwerfen’ – ick kann dick noch böjen HA-Bee. – 3. ‘schnell laufen’ – un denn simmer villeicht jebäjet ZE-Roß. – 4. ‘biegen, etw. Festes in eine gekrümmte Form bringen’, vgl. bgen 1.d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; Rda.: H hat nich to bög’n un bräk’n ‘er ist arm, mittellos’ Wb-Altm 21. – 5. refl. ‘eine gebogene Form annehmen’ – Rda.: lein (lü- gen), dat sek de Balken böet Sprw-Eils 39. – 6. ‘einen Bogen in eine bestimmte Richtung machen, abbiegen’ – Wie he nu umme de Stratenecke bö’en will, kummet hei den Bordstein de nahe ... Wedde 1938,53.
Lautf., Gram.: bög(e)n vereinz. Altm.; [b] SA-Rist; böjen GA-Wef, HA-Bee; [bin] JE2-Scho; [boig] SA-Dä; bö’en, bön verstr. w elbostf.; bejen, [bjn] Sprw-Börde, Dialekt-Ma 4 (vereinz. nö CA), Mda-Fuhne 107 (verstr. ö DE); pj(e)n Mda-Sti 34, Wb-Be; pehen KÖ-GrPa; ben, [bn] Mda-Ze (ZE-Reu Stre), Wb-Holzl 68 (WA-KlWa), Wb-We* 201, QUE-Di, Wb-Ak 33, Mda-Fuhne 107 (verbr. anhalt. – außer ö DE); been, bn OSCH-Har, Wb-Nharz 25, KÖ-Grö; [bein] ZE-Kö; [bj()n] Dialekt-Ma 4 (verbr. JE1), ZE-Roß; ben Wb-We* 203; büön OSCH-Di; 3. Sg. Präs.: bögt SA-Se, GA-Klin; böjet HA-NHa; bet, böt HA-Oh, Id-Eilsa 53; böit JE1-Scha; bö(h)t OST-Neu, Wb-Holzl 68 (HA-Eil); bejet CA-Gli; behet Gesch-Un 42; bet Wb-Ak 33; beet, bt Mda-Ze (ZE-Reu Stre), verstr. sw elbostf.; [beit] ZE-Kö; 1./3. Sg. Prät. mit st. Flexion: bg Wb-Altm 21; bk Wb-Ak 33; booch, bch Wb-Holzl 68, Wb-Nharz 25; boch Id-Eilsa 53; Part. Prät.: sw.: bögt Wb-Altm* 50; [bt] SA-Rist; ebet, eböt HA-Oh, Id-Eilsa 53; [böit] JE2-Scho; [bet] QUE-Di; ebt, [bt] Dialekt-Ma 7 (verbr. JE1), OSCH-Har, Wb-Nharz 25; [jbt] verstr. ZE; [-bjt] ZE-Roß; st.: [bgn] Dialekt-Ma 7 (verbr. w JE1, vereinz. nö CA); jepgen Mda-Sti 23; ebo’en Wb-Holzl 68; jeben Wb-Ak 33; [jb()n] Mda-Ze (ZE-Roß); baog’n Wb-Altm 21; [jbn] Mda-Ze (ZE-Gro). – Etym.: mnd. bgen sw. ‘beugen, neigen, biegen, krümmen’, vgl. HWb-Mnd 1,307, Beeinflussung der Formen (im Prät. und Part. Prät.) durch das st. Vb.  bgen ‘biegen‘.
Bottermelk f. 1. ‘Milch, die nach dem Buttern zurückbleibt, Buttermilch’, bes. im Sommer gern getrunken, 1/2/3: verstr. nd., 4: Wb-Be – Rda.: klar wie Bottermelk iron., Sprw-Eils 39; Hei st t w Bottermelk ‘er sieht blass aus’ Wb-We 21; He geit as d’ Flg in d’ Bottermelk. vom schleppenden Gang eines Menschen, Wb-Altm* 72; t kimmt mich m wedder in main Torf n Puttermillich Drohung, wenn man sich über jmdn. sehr geärgert hat, Wb-Be; Wenn’t süs nist is, as koll Bohnen un Bottermelk up’n Sönndag? ‘Davon sollte man nicht viel Aufhebens machen.’ Bewohner-Altm 1,322. – 2. ‘trockener Schleim in den Augenwinkeln’,  Klter, 2: OST-NiGö.
Lautf.: Bottermelk; außerdem: -mellek vereinz. sw elbostf.; -mellich Vk-Unterharzb 88; -mellech WE-La; -merak SA-Jü; -mäak SA-Dan; -mölk SA-Str; -milk WE-Ve; Boddermelk SA-Ko, verstr. Altm., JE1-Ziep, WO-GrAm; [bodmek] SA-Pü; [bod-] SA-Dä; [bodmk] SA-Rist; Buttermelk JE2-GrWul, JE1-Ra; [putrmili] Wb-Be.
drt Adv. verstr. (außer JE1). 1. ‘zu dieser Sache/diesem Vorgang hinzu’ – dicke Melk met’n Stücke Brot dotu JE2-Gü; ... wille we nich ne Tasse Kaffee dartau drinken? Wedde 1938,47; Zuss.: ... nu kümmt de Klaukheit ok mit dertau ... Rauch 1929,6; Sprw.: man wart sau olt wie ne Kau un lehrt ümmer noch dertau Sprw-Eils 39. – 2. ‘zu dieser Sache/Angelegenheit, hinsichtlich dieser Sache/Angelegenheit’ – datau kann ick nischt seggen Sprw-Börde; daderzu bin ich jarnich abjeneicht ZE-Roß; ... un ick weet män gaornich, wo sei daoto (zu dieser Meinung) kaom’ don. Pohlmann 1905 ff.,121. – 3. ‘außerdem, überdies’ – ... hä hadde tanzen jelarnt, un noch derzu bein Ballettmeester Fricke aus Dessau ... Wäschke 61915,67. – 4. ‘zu diesem Zweck, dafür’ – dtau hewwe ik dat nich e’ mket HA-Oh; ... de Landdagswoahl; Doato was d’ ganz Gemein’ to Stäh ... Matthies 1903,54; Sprw.: Wer’n Hund hang’n will, findt ok’n Strick dato. Spr-Altm 82.
Lautf.: darto SA-NFe; -tau Wedde 1938,47, Vk-Anhaltb 77 (BA-Ba); -tue Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie); daort Wb-Altm 32; dertau verstr. elbostf.; -zu vereinz. anhalt.; [trts] Wb-Be; dortau Lindaua o.J. 107; dor(r)zu Wb-Ak 49, Heese 21919,93; dr-, d’rßu Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Spr-Asch 41, Serimunt 1929 Nr. 46; dato, [dto] vereinz. nbrdb.; -tau Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), verstr. elbostf.; daoto, doa- vereinz. Altm.; [dtau] Lautdenkmal 1937 (WA-KlOsch), QUE-Di; doatu Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); do- JE2-Gü; dzu Mda-Sti 24; Erweiterung mit d: daderzu ZE-Roß, Richter o.J. 5; -dorzu Krause 1964,119.
1Dg m. ‘Teig’ verbr. – de Deich is schöne gahn OSCH-Dee; De Deig wärd nu erst afewogen. Gorges 1938,91; Rda.: grienen wie’n Essel, de Deich efräten hat Sprw-Eils 38; hei is sau schr, as wenn he t den Deige wöltert is ‘er sieht gesund, wohlgenährt aus’ Wb-We 27; Sprw.: Weck’rn bi’t Backent Dg an’n Finger hack’n (haften) blifft, de iss gtzig. Wb-Altm 258; Rätsel: Liet int Holt un geit. – Teig im Backtrog, GA-So.
Lautf.: De(e)g, -ch, [d] verbr. w SA, vereinz. ö SA nö GA, verbr. ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. w JE1, WO-Je, CA-KlRo, verstr. w/mittleres anhalt.; Deek HA-Scha; Te(e)ch, -j vereinz. nö Altm., JE2-Ste, JE1-Zie, vereinz. w JE1, ZE-Gri Ze, verstr. w anhalt., DE-Ho Kle; Teek ZE-Dor, CA-Zu, KÖ-Ed, verstr. DE; [dg] BE-GrWi, vereinz. DE; Teeg (unklar, ob am Ende Verschluss- oder Reibelaut) ZE-Steu, BE-We, vereinz. ö DE; Dä(ä)g SA-Pa, OST-Gla; Täj STE-Osth; Deig, -ch, [dai], [dae] verbr. mittleres/ö SA n GA, vereinz. w OST, verbr. elbostf. (außer w JE1), vereinz. w BE; Deicht OST-Flee; Deik GA-Hem Qua, JE2-GrWu, WO-Ol, BA-Ge; Teig, -ch SA-Se, WA-Un, QUE-Ga, BA-Bad, verbr. nthür.; Teig SA-GrGe; Däig, -ich, [däi] SA-Ku Vie Zie, vereinz. w OST nö GA, STE-Ber, CALV-Je Zo; Däech GA-Mie; De-ig, Dee-ich vereinz. nw OST, GA-Klö Si; Djch QUE-Di; Dieg, -k GA-Est Jä, vereinz. sö elbostf.; Tiech CA-Sta. – Gram.: n. belegt SA-Dä.
dumm Adj. 1. verbr. – a. ‘einfältig, unverständig, geistig beschränkt’, von Personen,  dusselig“Was, meine Änne soll dumm sin?” Krause 1964,88; Du bist noch to dumm ... Heimatkalender-Ma 1931,86 (Altm.); übertr.: dat Pert is dumm ‘... hat eine Gehirnkrankheit’ HA-Oh; subst.: dat is keinen Dummen WE-Dee; Verbdg.: dumm un albern Id-Quea 149; dumm un dmlich HA-Oh; Rda.: des Faier brennt w dumm (sehr stark) CA-Ak; dor machd sonn dummes Jesichde ‘er sieht finster, unfreundlich aus’ BE-KlSchie; hai hat sien dumme Schuur ‘er hat seine starrköpfige, trotzige Phase’ Wb-Holzl 80; dumm wie’n Puter Spr-Asch 37; dumm wie ne Gans Vk-Harz 3,45; dumm w an schwarzes Schwein Wb-Ak 48; dumm w Jrütte Mda-nwJe1a 46 (JE1-The); dumm wie Schifferschiete Vk-Anhaltc 85 (ZE-Hu); dumm wie Bohnenstroh Spr-Anhalt 175; der ist so dumm wie’n olt Krummbund Stro Bauernwelt-Ze; dumm wie Aukerwater ( kerwter) Wb-Holzl 58; dumm wie ein Teekessel Vk-Anhaltc 85 (DE-Re); is dummer wie’t de Polezei erlauwet Sprw-Börde; h is dumm un frett fl JE2-Scho; dumm, daß ihn Schweine beißen Vk-Anhaltc 85; hei is sau dum, datte en minschen drt Wb-Nharz 48; dumm jeborn un nischt taueleert Sprw-Börde; ... un wist uns nu vor dumm vorkoofen. ‘... willst uns täuschen, anlügen.’ Wäschke 61915,40; wiste en dummen Minschen sein, kucke int Water BA-GrAls; wenn hei sau lang wörre wie dumm, könn’e ut’r Dakrenne supen WE-Be; dr is sau dum we lank is Mda-Weg 92; Sprw.: je grötter, je dümmer Sprw-Eils 39; je älder, je dummer Sprw-Börde; wr dum is, mot eprjelt wren Wb-Nharz 48; Wer dumm is, is Winter un Sommer dumm. Chr-Em 429; wenne dumm worst, worste in’n Kopp teerscht dumm Sprw-Börde; De Minsch kann so dumm sind, as’r will, häi mütt sick äöwer to helpen weeten. Bewohner-Altm 1,350; de dummsten Bern hett de dicksten Kartuffeln HA-Oh; subst.: Wenn de Dummen to Marcht kaom’ krg’n de Klok’n Geld. Wb-Altm 278; De Dumm’n ward’n nich all; jedes Joahr wärd’n Schäpel utseit (ausgesät). Spr-Altm 45. – b. ‘unsinnig, töricht’ – nölt nich sön dumm Tüg OST-Sto; Watt forr ne dumme Fra! Klaus 1936,1. – 2. subst.: ‘ Schellenober’, Spielkarte, 3: WA-Re, 4: DE-Ra. – 3. ‘unangenehm, übel’ vereinz. – dat is en dum dink Wb-Nharz 41; Se jähn mich immer sonne dumme (unverschämten) Antworten ... Richter o.J. 89; Verbdg.: ’n dumm kom’m ‘unpassend, unverschämt antworten’ Wb-Ak 48. – 4. ‘unfruchtbar, ohne Frucht oder Inhalt’ – Rda.: umme de dummen nte (Nüsse) deut’ et nich ‘für wenig oder umsonst tue ich das nicht’ 3: Wb-Nharz 48.
Lautf., Gram.: dumm, [dum]; außerdem: [tum] Mda-Sti 39, Wb-Be; dumme OSCH-Di, Id-Eilsa 59, QUE-Di; dummp Vk-Ask 379; Kompar.: dümmer HA-Oh, Sprw-Eils 39; dimmer Vk-Anhaltc 103; timer Mda-Sti 39; dummer Sprw-Börde, Wb-Nharz 48; Superl.: dümmst- Ehlies 1960b 298, JE2-Bö; tim(e)st- Mda-Sti 39; dummst- vereinz. w elbostf.